Simon Kuert erfoscht seit bald 20 Jahren die Geschichte Langenthals. Er war früher Pfarrer und ist in Langenthal aufgewachsen.
Der Stadtchronist über die Beziehung Langenthals mit seinen Traditionsfirmen:
«Es ist eine intensive Beziehung. Als sich die Ammann Gruppe hier ansiedelte, kam auch eine neue Arbeiterschicht nach Langenthal und wurde hier sesshaft. Die Arbeiter waren auch politisch aktiv. Im Gemeindeparlament hat diese Gruppe immer etwa die Hälfte ausgemacht.»
Über das Engagement der Firmenpatrons:
«Die Lebensqualität war ein wichtiges Thema. Die Patrons engagierten sich für den sozialen Wohnungsbau, ermöglichten den Arbeitern und ihren Familien im Volkshaus die Kultur zu pflegen und boten ihnen neue Freizeitmöglichkeiten wie die Badi.»
Über den Wandel Langenthals:
«Die Blütezeit der Traditionsfirmen in Langenthal war zwischen 1920 und 1945. Dann, in den Siebzigerjahren, wurde die erste Stadtplanung Langenthals an der Urne bachab geschickt. Von diesem Zeitpunkt an schaute jede Firma für sich. Und ökonomische Zwänge führten dazu, dass die Porzellanfabrik mit über 1000 Arbeitsplätzen verschwand. Das globale Umfeld führt dazu, dass auch heutige Patrons sich überlegen müssen, ob sie den Wirtschaftsstandort Langenthal behalten können oder nicht.»