Wirtschaftsprofessor Christoph Schaltegger hat für die Studie, die er zusammen mit einer Doktorandin der Uni St. Gallen verfasste, 160 Gemeinden untersucht. «Dabei haben wir jeweils die fusionierten Gemeinden mit anderen, sehr ähnlichen Kommunen verglichen, die aber nicht fusioniert haben.» Ein signifikanter Sparerffekt habe sich dabei nicht erkennen lassen.
In der Theorie gut, in der Praxis schwierig
Für Christoph Schaltegger hat das mehrere Gründe. Ein wichtiger Punkt: Die möglichen Synergien seien zwar in der Theorie durchaus vorhanden, «wenn es aber um die tatsächliche Umsetzung geht, ist der politische Widerstand jeweils gross, beispielsweise gegen die Schliessung eines Schwimmbades.»
Die Studie zeigt auch auf, dass grössere, fusionierte Gemeinden nicht attraktiver seien als andere, die nicht fusioniert haben. «Es gab keine grossen Unterschiede bei den Bodenpreisen oder der Bevölkerungsentwicklung.» Also seien auch die Leistungen von fusionierten Gemeinden nicht automatisch besser.
Ein Problem sei das aber nicht, sagt Schaltegger: «Es gehört dazu, dass man bei solchen Projekten nach dem konkreten Nutzen fragt; ist der nicht vorhanden, muss man neue Entscheidungen fällen.»
Für kleinere Gemeinden könne eine Fusion oder eine engere Zusammenarbeit durchaus sinnvoll sein. «Der Antrieb dazu sollte aber von der Gemeinde her kommen, da spricht überhaupt nichts dagegen.» Man sollte die Bevölkerung einfach nicht mit dem Kostenargument ködern.