Seit April führt der 39-jährige Christoph Grainger die Geschicke der Schaffhauser Luxus-Uhren-Herstellerin IWC als deren Geschäftsführer. Seit Kurzem hat der Frankfurter nun auch zusammen mit seiner englischen Frau und den beiden Kindern einen festen Wohnsitz im Kanton. Für IWC arbeitet Grainger aber bereits seit über zehn Jahren.
Schon als Student habe ich mir bei unserem Uhrenhändler die Nase am Schaufenster platt gedrückt.
Der Nachfolger von Georg Kern hat einen interessanten Werdegang. Grainger ist eigentlich Designer und hat Innenarchitektur studiert. Uhren hätten ihn aber schon früher interessiert: «Schon als Student habe ich mir bei unserem Uhrenhändler die Nase am Schaufenster platt gedrückt.» Dabei hätten ihn auch die IWC-Uhren fasziniert.
Über das Museum in die Chefetage
Erstmals richtig in Berührung mit der Firma kam er, als er den Auftrag erhielt, das IWC-Uhrenmuseum am Hauptsitz in Schaffhausen zu gestalten. Auch bei der Ausgestaltung des neuen Produktionszentrums im Merishausertal, das IWC derzeit für über 40 Millionen Franken baut, hat Grainger mitgewirkt.
Wir fabrizieren mechanische Schmuckstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Grainger will nach eigenen Angaben bei IWC auf Kontinuität mit eigenen Akzenten setzen, wie er sagt, speziell bei der Vermarktung. Der neue IWC-Chef ist überzeugt, dass die hochwertige, klassische Armbanduhr längst nicht ausgedient hat – auch nicht im Zeitalter der Smart-Watches. Die Kleincomputer am Handgelenk würden mit der Zeit zu Wegwerfprodukten. «Wir hingegen machen mechanische Schmuckstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.»
Dennoch verschliesse sich IWC nicht vor der Digitalisierung. Sollten spezielle elektronische Funktionen gewünscht sein, werde man diese aber in den Armbändern integrieren.
(ster; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17.30 Uhr)