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«Es gibt neben dem Gymi noch viele andere, anspruchsvolle Bildungswege.»
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 18.03.2018.
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Wochengast Niklaus Schatzmann «Es gibt mindestens vier verschiedene Wege zur Matur»

Mit der Aufnahmeprüfung für das Gymnasium oder eine Fachmittelschule ist diese Woche für über 8000 Jugendliche im Kanton Zürich eine intensive Vorbereitungszeit zu Ende gegangen. Der Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts, Niklaus Schatzmann, findet Anstrengung gut, aber nur in Massen.

SRF News: Wie viel Vorbereitung ist heute im Kanton Zürich nötig, damit es ein Schüler oder eine Schülerin ans Gymnasium schafft?

Niklaus Schatzmann: Ich habe schon als Rektor einer Kantonsschule immer wieder dazu aufgefordert, die Aufnahmeprüfung zwar ernst aber nicht übertrieben ernst zu nehmen. Ich plädiere also für eine moderate Vorbereitung, wobei es vor allem darum gehen sollte, die Prüfungssituation zu trainieren oder in der 6. Klasse nochmals das Kopfrechnen zu üben.

Die Bildungsdirektion empfiehlt den Volksschulen, eine Gymi-Vorbereitung anzubieten, die Gemeinden sind dazu aber nicht verpflichtet. Angesichts der Tatsache, dass es nicht ohne Vorbereitung geht, ist die Freiwilligkeit noch angebracht?

Ganz persönlich würde ich es begrüssen, wenn an allen Schulen im Kanton Zürich eine moderate Gymi-Vorbereitung angeboten würde. Doch ich kann leider die Gesetze nicht ändern.

Niklaus Schatzmann, Chef Mittelschul- und Berufsbildungsamt ZH

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Niklaus Schatzmann (48) leitet das Mittelschul- und Berufsbildungsamt seit September 2017. Davor unterrichtete er fast 20 Jahre lang Geschichte und Deutsch an der Kantonsschule Freudenberg. Von 2007 bis 2017 führte er das Gymnasium als Rektor. Niklaus Schatzmann ist Historiker und Germanist und war vor seiner Lehrertätigkeit auch im Verlagswesen tätig.

Neben einer Vorbereitung ist auch die Unterstützung des Elternhauses förderlich für den Sprung ans Gymnasium. Was sollen diejenigen Kinder tun, welche nicht darauf zurückgreifen können?

In diesem Bereich haben wir effektiv einen Bedarf. An den Zürcher Gymnasien gibt es aber inzwischen viele Angebote wie Hausaufgabenstunden und individuelle Lernunterstützungsangebote, um solche Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Auch bei der Unterstützung von Begabten vor dem Übertritt ins Gymnasium gibt es gute Programme wie CHAGALL, da bleiben wir dran.

Wird es also zusätzliche Angebote im Stil von CHAGALL geben?

Wie Sie wissen, befindet sich der Kanton Zürich in einem Sparprogramm, das auch die Bildung betrifft. Auch hier ist es eine Frage des Gelds, was möglich sein wird. Aber es ist überall der Wille da, hier noch einen Schritt weiter zu kommen.

Welche Ziele möchten Sie als Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts des Kantons Zürich verfolgen, damit allen intelligenten Kindern der Weg ans Gymnasium offen steht und nicht nur den privilegierten Kindern?

Ich halte es nicht für sinnvoll, die Gymiquote mit ganz vielen Massnahmen massiv zu erhöhen. Wir müssen aber sicher punktuell darauf achten, die Zugänge an eine Kantonsschule zu vereinfachen.

Gleichzeitig ist es mir aber auch sehr wichtig zu betonen – gerade weil ich von den Gymnasien her komme - dass es neben dem Gymi noch ganz viele andere, unglaublich anspruchsvolle Bildungswege gibt. Bei einer Berufsmatura beispielsweise hat ein Jugendlicher von Beginn an schon ein Bein im Berufsleben. Ich möchte bei der Bevölkerung das Bewusstsein schaffen, dass es noch ganz viele andere Wege gibt: Zum Beispiel, dass auch später noch verschiedene Möglichkeiten zu einer gymnasialen Matur bestehen oder dass der Weg der Berufsbildung mit einer Berufsmatura extrem attraktiv ist für junge Erwachsene.

Das Gespräch führte Dorotea Simeon.

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