Die Sommerferien gehen los. Eigentlich Reisezeit. Wenn da nicht Corona wäre. Fliegen ist zwar wieder möglich, trotzdem bleiben viele Schweizerinnen und Schweizer im Land diesen Sommer. Wie ist das Feriengeschäft angelaufen? Wie macht der Flughafen das Check-in Corona-sicher und wie lange überlebt der Flughafen Zürich noch ohne Staatshilfe? Antworten auf diese Fragen gibt Stefan Tschudin, Bereichsleiter Flughafen Zürich.
SRF News: Am ersten Sommerferienwochenende im Kanton Zürich 2019 verzeichnete der Flughafen jeden Tag mehr als 100'000 Passagiere. Wie viele gab es dieses Wochenende?
Stefan Tschudin: Ich komme gerade vom Flughafen. Die Passagierzahlen sind immer noch auf bescheidenem Niveau. Aber immerhin kommt wieder etwas Leben in den Flughafen. Verglichen mit den Zahlen vor einem Jahr haben wir nun etwa einen Viertel. Im Vergleich zu den Monaten April und März (damals gingen die Passagierzahlen um gegen 99 Prozent zurück) ist das aber respektabel.
In den letzten Jahren verzeichnete der Flughafen Zürich einen Passagierrekord nach dem anderen. 2019 waren es 31,5 Millionen. Kommen sie jemals wieder auf so hohe Passagierzahlen?
Sicher nicht in diesem oder im nächsten Jahr. Aber es leben viele Migranten in der Schweiz, die ihre Familien besuchen wollen. Und die Schweiz ist ein Exportland mit einer grossen internationalen Verflechtung. Deshalb bin ich überzeugt, dass die Passagierzahlen wieder zunehmen werden. Wann wir aber wieder bei den Zahlen vom letzten Jahr sind, weiss heute jedoch niemand.
Müsste man nach dieser Krise nicht auch über die Bücher und fragen, ob wirklich alles sinnvoll war? Christmas Shopping in New York oder eine halbe Woche Urlaub auf den Malediven: Braucht es das wirklich?
Tickets für 20 Franken oder solche Angebote sind sicher nicht sinnvoll. Wenn man das in Frage stellt, schadet das der Branche nicht. Trotzdem glaube ich, dass das Mobilitätsbedürfnis zurückkommt.
Das Gespräch führte Hans-Peter Künzi. In voller Länge können sie das Interview nachhören im Audio ganz am Anfang des Artikels.
«Es ist wieder etwas Leben in den Flughafen gekommen»