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Wochengast Stephan Anliker «Wenn's oben nicht funktioniert, beeinflusst das den ganzen Club»

Nach vielen Turbulenzen im Jahr 2018 will Präsident Stephan Anliker nun Ruhe in den Grasshopper Club Zürich bringen.

Zweitletzter Platz in der Tabelle, Uneinigkeiten in der Teppich-Etage: Der Grasshopper Club Zürich hat ein schwieriges Jahr 2018 hinter sich. Den wichtigsten Sieg erzielte der Club vermutlich abseits des Spielfeldes. Im November sagte die Stimmbevölkerung Ja zum neuen Fussballstadion auf dem Hardturmareal.

Am kommenden Wochenende nun startet die Fussballmeisterschaft in die Rückrunde. Für die Grasshoppers geht es in diesem Jahr aber nicht nur darum, den sportlichen Abstieg zu verhindern, sondern auch darum, Ruhe in den ganzen Verein zu bringen. Gefordert ist dabei vor allem Präsident Stephan Anliker.

Stephan Anliker

Präsident Grasshopper Club Zürich

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Stephan Anliker wurde 1957 in Langenthal im Kanton Bern geboren und war früher Schweizer Spitzenleichtathlet. Er war 1989 Schweizer Hallenmeister im Kugelstossen, zudem war er zwischen 1987 und 1991 fünfmaliger Vizemeister im Diskuswerfen. In der Leichtathletik lernte er auch seine Frau, Sprinterin Regula Aebi, kennen. Mit ihr hat er zwei Kinder.

Derzeit arbeitet Stephan Anliker als Architekt bei der Unternehmensgruppe Ducksch&Anliker, wo er auch Mehrheitsaktionär ist. Er ist nicht nur Präsident des Fussballclubs GCZ, sondern auch des Eishockeyvereins SC Langenthal.

SRF: Stephan Anliker, kann man sagen: Nach 2018 kann es für GC in diesem Jahr eigentlich nur noch besser werden?

Stephan Anliker: Ja, das kann man so sagen. 2018 war wirklich ein schlechtes Jahr für GC. Obwohl es durchaus auch positive Aspekte gegeben hat – vor allem am Ende des Jahres, als wir eine ganz wichtige Abstimmung für GC gewinnen konnten.

Sie sprechen die Abstimmung über das Zürcher Fussballstadion an. Die Stimmbevölkerung hat letzten November Ja dazu gesagt. Nehmen wir an, das Projekt wäre gescheitert. Wie schlimm wäre es um den Grasshopper Club gestanden?

Das ist schwer zu sagen. Ich gehe aber davon aus, dass wir nicht mehr genügend Geldgeber gefunden hätten, um eine solche unsichere, schwierige Phase zu überstehen. GC hätte sich vermutlich vom Profifussball verabschieden müssen. Wir haben verschiedene Szenarien durchgespielt, keines führte am Schluss zu einem positiven Resultat. Aber die Situation, dass das Stadion nicht angenommen wurde, ist zum Glück nicht eingetroffen.

Zürich erhält ein neues Fussballstadion. Spüren Sie im Club deswegen jetzt schon konkrete Auswirkungen?

Ja, wir haben nun eine Perspektive. Und wir spüren dieses Ja der Stimmbevölkerung auch von aussen. Wichtig ist aber vor allem, dass der Club in sich eine Strategie, eine Perspektive hat, dass er vorwärts schauen kann. Und diese Strategie haben wir. Jetzt müssen sich einfach die Besitzer des Clubs (Anmerkung der Redaktion: die drei Mehrheitsaktionäre Stephan Anliker, Heinz Spross und Peter Stüber) einigen. Da sind wir auf gutem Weg und können in den nächsten Wochen wichtige Entscheide kommunizieren. Und als Konsequenz wird dann auch das Umfeld positiv in die Zukunft schauen.

Auch die Zukunft der 1. Mannschaft in der Super League steht auf dem Spiel. GC ist auf dem zweitletzten Platz nach der Hinrunde. Wie kann Trainer Thorsten Fink den Abstieg verhindern?

Wir setzen auf Kontinuität. Thorsten Fink ist nun ein gutes halbes Jahr Trainer und hat die Mannschaft kennengelernt. Nun geht es darum, die Einzelspieler weiter zusammenzuführen. Weiter ist wichtig, dass Thorsten Fink zum Start der Rückrunde auf den wichtigen Positionen keine verletzten Spieler hat.

Das Gespräch führte Pascal Kaiser. Sie finden es in voller Länge im Audio-File.

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