Mitten in der Nacht hat der Walliser Jäger und Hotelbesitzer Peter Gschwendtner einen Wolf erschossen. Eine Verwechslung, wie er nach dem Vorfall vor einer Woche sagte. Er zeigte sich selber an. Der Fall ist nun bei der Staatsanwaltschaft. Diese Woche ging er via Medien an die Öffentlichkeit und sagte: «Ich habe einen Fehler begangen.»
SRF: Weshalb haben Sie den Weg via Öffentlichkeit gewählt?
Peter Gschwendtner: Ich wollte verhindern, dass falsche Leute verdächtig werden. Ich wollte nicht, dass man mit den Fingern auf meine Kollegen zeigt und behauptet, sie seien es gewesen. Ich hatte nach dem Vorfall von letzter Woche schlaflose Nächte. Ich will damit zeigen, dass es sich um meinen eigenen, persönlichen Fehler handelt. Die Jagd im Wallis soll so nicht in ein schlechtes Licht gerückt werden.
Im Internet, insbesondere in den sozialen Medien, gibt es viele Reaktionen. Zudem melden sich etliche Personen direkt bei Ihnen. Wie reagieren die Leute?
Ich bin sehr überrascht. Ob Wolfsbefürworter oder Wolfsgegner: Die allermeisten Leute reagieren positiv und finden es gut, dass ich mich selber angezeigt habe und jetzt auch an die Öffentlichkeit gegangen bin.
Die Leute schätzen offenbar, dass ich für meine Tat geradestehen will.
Ich bin sehr froh darüber. Die Leute schätzen offenbar, dass ich für meine Tat geradestehen will.
Sie jagen seit 14 Jahren regelmässig. Wie kann es sein, dass ein erfahrener Jäger wie Sie einen Wolf mit einem Fuchs verwechselt?
Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren kann. Ich sagte früher immer: Einen Wolf kann man nicht mit einem Fuchs verwechseln. Die Tiere sind sehr unterschiedlich, schon nur von der Grösse her. Aber in diesem Moment hatte ich das Tier falsch eingeschätzt. Es war Nacht und der Wolf in Bewegung.
Das Gespräch führte Thomas Pressmann