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Nahaufnahme eines Wolfs.
Legende: Der Wolf ähnelt dem Fuchs weder in Farbe noch Grösse. Doch wie ist die Wahrnehmung während der Nacht? Keystone/Symbolbild

Abschuss im Wallis Jäger verwechselt Wolf mit Fuchs

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Walliser Jäger hat in der Nacht auf den Samstag versehentlich eine Wölfin erlegt.
  • Der Abschuss geschah auf der Fuchspassjagd im Goms.
  • Die Staatsanwaltschaft eröffnete eine Untersuchung.

Nachdem der Walliser Jäger den Irrtum festgestellt hatte, meldete er den Abschuss unverzüglich der Wildhut. Die sterblichen Überreste der Wölfin wurden später zur näheren Untersuchung ins Tierspital von Bern gebracht, wie der Kanton Wallis mitteilte. DNA-Analysen sollen genauere Angaben zur Abstammung des Tieres liefern.

Jagd während der Nacht

Zum versehentlichen Abschuss kam es bei einer sogenannten Fuchspassjagd, wie Peter Scheibler, Chef der DJFW, sagt. Das sei eine typische Winterjagd auf den Fuchs, wobei die Tiere auf Luderplätze angelockt werden.

Scheibler meint, der versehentliche Abschuss könnte damit zu erklären sein, dass diese Form von Jagd ausschliesslich in der Nacht stattfindet. Da herrschten natürlich nicht die gleichen Sichtverhältnisse vor, wie tagsüber.

«Normalerweise sollte das natürlich nicht passieren. Doch je nach Umständen, etwa bei tiefem Schnee oder Mulden kann es womöglich zu einer Verwechslung kommen», mutmasst Scheibler gegenüber SRF. Gleichzeitig stellt er aber klar: «Ich kenne die Verhältnisse aber nicht und möchte sie auch nicht beurteilen.»

Nachtsichtgeräte verboten

Gemäss der eidgenössischen Jagdverordnung sind Nachtsichtgeräte als Zielvorrichtungen verboten, fügte Scheibler an. Der Kanton Wallis erteile auch keine Bewilligung für solche Geräte bei ordentlichen Jagden.

Erlaubt seien hingegen Wärmebildgeräte, die in keiner Verbindung zur Waffe stünden. Der Chef der Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere kann sich an keinen ähnlichen Fall im Kanton erinnern.

2014 ähnlicher Fall in Graubünden

Im 2014 sei es aber zu so einem Fall im Kanton Graubünden gekommen, sagt Scheibler. Auch dort erstattete der Jäger sofort Selbstanzeige bei der Wildhut, nachdem er den Fehler bemerkt hatte. Der Abschuss erfolgte im Raum Domleschg in Mittelbünden. Beim erlegten Wolf handelte es sich damals um ein junges, männliches Tier.

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