Der Berner Fussballclub BSC Young Boys steht vor dem Start in die Rückrunde. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Stammgoalie David von Ballmoos schenkt die Vereinsleitung das Vertrauen erneut dem langjährigen Torhüter Marco Wölfli.
SRF News: Des einen Leid, des andern Freud: Trifft dieses Sprichwort auf die aktuelle Goalie-Diskussion bei YB zu?
Marco Wölfli: Ja. So ist das Geschäft. Manchmal läuft es halt so. Ich bin froh, dass die Operation bei David gut verlaufen ist. Ich kann gut mitfühlen, wie es für ihn jetzt sein muss. Man nimmt sich viel vor. Und man freut sich. Es ist jetzt einfach wichtig, dass alles wieder gut kommt.
Jetzt erwartet Sie wieder der Ernstkampf im Tor. Wie gehen Sie das an?
Ich freue mich darauf. Aber ich mache mir nicht zu viel Gedanken. Dafür bin ich schon zu lange im Geschäft. Ich konnte mich gut vorbereiten und spüre die Mannschaft. Mir war es immer wichtig, dass ich in den Trainings und in den Tests mithalten konnte. Ich bin bereit.
Vier Jahre waren Sie bei YB die Nummer 2. Wie hat Sie diese Zeit verändert?
Es war nicht immer einfach, das ist klar. Ich musste mich im Kopf auf diese neue Situation einstellen. Das war ein Prozess, den ich mit meiner Frau und mit meinem Umfeld besprechen musste. Ich nahm mich nicht zu wichtig und schaute nach vorne. Ich habe immer gern trainiert und blieb zuversichtlich.
Was ist heute Ihre Rolle innerhalb der Mannschaft?
Ich schaue, dass die Spieler nicht nur am Handy sind (lacht). Als älterer Spieler habe ich fast eine Art Vaterrolle. Ich versuche den Spielern zu helfen, da ich diesen Weg auch gemacht habe. Es ist wie in einer Familie, wo man aufeinander schaut. Wir haben viele junge Spieler. Es sind verschiedene Nationalitäten und verschiedene Temperamente. Man muss lernen, als Mannschaft zusammenzuhalten. Das ist mir wichtig. Es muss nicht nur auf dem Platz sondern auch in der Kabine stimmen.
Das Interview führte Urs Gilgen.