- Die Jura Cement kann den bestehenden Steinbruch zwischen Veltheim und Auenstein erweitern.
- Am Donnerstagabend bewilligte die Gemeindeversammlung von Auenstein das umstrittene Vorhaben.
- Einen Tag zuvor hatte bereits die Gemeindeversammlung von Veltheim ihre Zustimmung gegeben.
- Ein Nein hätte grosse Auswirkungen auf die Zementfabrik in Wildegg und auf die gesamtschweizerische Zementindustrie gehabt.
Nach Veltheim hat nun auch die Gemeindeversammlung in Auenstein die Erweiterung bewilligt. In Auenstein sprachen sich 202 der 291 bei der Gemeindeversammlung anwesenden Stimmberechtigte für die Änderung aus. Damit wurde das Quorum von 202 Stimmen, das für einen definitiven Entscheid benötigt wurde, auf die Stimme genau erreicht.
Widerstand von Anwohnern
Der Steinbruch stiess in den letzten Jahren vermehrt auf Kritik bei den Anwohnern. Sie beklagten sich schon seit Längerem über Erschütterungen durch Sprengungen, sowie über die Emissionen durch die Fahrzeuge im Steinbruch. Die geplante Erweiterung wäre für sie deshalb eine gute Gelegenheit gewesen, um diese laute Arbeit zu stoppen.
Die Mehrheit der Stimmberechtigten gewichtete wohl aber die Auswirkungen eines Neins höher. Wäre das Projekt an den Gemeindeversammlungen gescheitert, hätte ein Verlust von Arbeitsplätzen gedroht. Im Steinbruch zwischen Veltheim und Auenstein kann nämlich nur für weitere 20-25 Jahre Kalk abgebaut werden.
Die Suche nach einem neuen Standort war nicht erfolgreich, weshalb die Jura Cement sich zur Erweiterung des bestehenden Steinbruchs entschloss. Hätten die Gemeindeversammlungen dies abgelehnt, wäre das laut Jura Cement wohl das Ende der Fabrik in Wildegg gewesen. 140 Arbeitsplätze wären verloren gegangen.
Ich bin ausserordentlich froh.
Entsprechend erleichtert zeigte sich Werksleiter Marcel Bieri im Anschluss an die Gemeindeversammlung in Auenstein. «Ich bin ausserordentlich froh, dass nach Veltheim auch Auenstein so klar Ja gesagt hat.» Angesprochen auf die Kritik der Anwohner bezüglich der Emissionen sagt der Werksleiter: «Wir haben heute viel striktere Vorschriften, die halten wir jetzt ein.»
Man bemühe sich um ein gutes Einvernehmen mit der Bevölkerung. «Es kann sein, dass in der Vergangenheit mit der einen oder anderen Aktion Geschirr zerschlagen wurde.» In den letzten Jahren habe man aber Vertrauen aufbauen können, nun stehe die Mehrheit der Bevölkerung hinter dem Steinbruch. «Das hat man mit diesen Entscheiden nun auch gesehen.»
Signalwirkung hat der Entscheid auch für die nationale Zementindustrie. Der Steinbruch zwischen Auenstein und Veltheim ist einer von sechs Abbaustandorten in der Schweiz. Eine Schliessung dieses Standorts hätte auch für die Schweizer Zementindustrie grosse Auswirkungen gehabt. Hier werden nämlich 18 Prozent des Schweizer Zements produziert. Die Alternative wäre gemäss Jura Cement der Import aus dem Ausland gewesen.