Claudio Abbado hat vor zehn Jahren das Lucerne Festival Orchestra gegründet. Das Orchester gehört zu den besten der Welt. 2008 lud Abbado den Geiger Daniel Dodds ein, im Festival-Orchester mitzuspielen.
Daniel Dodds lebt seit über 30 Jahren in Luzern, ist langjähriges Mitglied der Festival Strings Lucerne und ist seit 2012 künstlerischer Leiter des Kammerorchesters.
Daniel Dodds kannte Claudio Abbado seit 14 Jahren. Seinen ersten Auftritt mit dem Meisterdirigenten hatte er Silvester 1999/2000 mit den Berliner Philharmonikern.
Er habe damals natürlich grossen Respekt vor Claudio Abbado gehabt, aber: «Claudio Abbado hatte eine solche Ausstrahlung, dass man den grossen Respekt, den man ihm gegenüber hatte, loslassen und einfach musiziern konnte.»
Claudio Abbado sei bei den Proben nie laut geworden. «Aber seine Ohren haben alles gehört und er hat uns Musiker aufgefordert, mitzuhören.»
Am Lucerne Festival im letzten Sommer sei Abbado schon sehr schwach gewesen und dirigierte die Proben häufig nicht selber, erzählt Daniel Dodds im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zentralschweiz» weiter. Er habe aber immer auf ein Wunder gehofft, dass sich Abbado wieder erholt.
Daniel Dodds ist überzeugt, dass Abbado gewollt hätte, dass es mit dem Lucerne Festival Orchestra auch nach seinem Tod weitergeht: «Wenn ich im Lucerne Festival Orchestra weiter mitspielen würde, dann hätte ich Claudio Abbado in Gedanken immer bei mir.»