Kurz vor dem geplanten Abbruch von zwei unscheinbaren alten Häusern im Dorfbachquartier hat der Schweizer Heimatschutz interveniert. Er verlangt den Erhalt der Gebäude.
Denn im Innern wurden wertvolle Holz-Einbauten entdeckt. Trotzdem will die Schwyzer Regierung den Abbruch nicht verhindern. Heimatschützer werfen der Regierung darum einen unsensiblen Umgang mit historischen Schätzen vor.
Der emeritierte Professor für Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Zürich, Georges Descoeudres, sieht dies differenzierter.
Der Konflikt sei auch eine Folge von mangelnden Mitteln in der Denkmalpflege. Ausserdem zeige er eine widersprüchliche Haltung der Schwyzer Bevölkerung auf:
«Ihr Traditionsbewusstsein manifestiert sich vor allem in der Pflege von Bräuchen, aber nicht im Bewusstsein für den Wert von alten Gebäuden», so Georges Descoeudres gegenüber SRF.
Dennoch hat Descoeudres Verständnis für den Kompromiss der Regierung. Es sei sinnvoll, die Schätze wissenschaftlich dokumentieren lassen und die wertvollsten Bauteile zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.