Seit Mittwoch ist es offiziell: Die Bewohnerinnen und Bewohner von sechs Wohnungen im neuen Wohn- und Geschäftshaus «Buchenhof» müssen wieder ausziehen. Das hat ihnen die Stadt Sursee mitgeteilt. Die Wohnungen wurden illegal ausgebaut, da die Zonenplanung auf dem Areal eine deutlich kleinere Wohnnutzung vorsieht.
Er wisse derzeit nicht, was er nun machen wolle, erklärt einer der Mieter gegenüber Radio SRF. Als Gastronom mit einem Lokal im «Buchenhof» und Vater von kleinen Kindern sei er darauf angewiesen, ganz in der Nähe seines Restaurants wohnen zu können.
Auch bei denjenigen, die solche Wohnungen gekauft haben, ist die Enttäuschung gross. Sie hätten zwar gewusst, dass die Wohnungen noch nicht bewilligt seien und auch entsprechend abgefasste Verträge unterzeichnet, bestätigt ein Eigentümer. Niemand habe aber ernsthaft damit gerechnet, dass die geplante Erweiterung der Zonenplanung nicht bewilligt würde.
Zügelkisten gepackt
Sobald im Dezember klar geworden sei, dass der Status seiner Wohnung nicht geklärt werden könne, habe er die Konsequenzen gezogen und den Vertrag aufgelöst. Seine Zügelkisten seien gepackt, nächste Woche ziehe er in ein neues Eigenheim.
Ja, er habe die zusätzlichen Wohnungen ohne Bewilligung ausgebaut, bestätigt Andreas Gähwyler, einer der Investoren des «Buchehnhofs». Da sei er zu blauäugig gewesen und habe fest mit der geplanten Änderung der Zonenplanung gerechnet. Nun muss er sämtliche Verträge rückgängig machen und sich einem Strafverfahren stellen. Keine Lösungen anbieten kann er indes für die Mieterschaft. Dieser könne er keine vergleichbaren Wohnungen anbieten.
Neue Planung Ende 2017
Die Stadt Sursee will ihre Ortsplanung nun überarbeiten, wodurch auch Gähwylers Wohnungen legal werden könnten. Dieser rechnet aber nicht vor Ende 2017 mit einem Entscheid. Dann wird er wissen, ob er die Wohnungen wieder vergeben kann oder sie rückbauen muss.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr.