Pro Woche werden dem Kanton zurzeit 16 bis 20 Personen zugewiesen, sagte Manuela Weichelt-Picard, Direktorin des Innern, am Mittwoch vor den Medien. Gegen Jahresende sei es ruhiger geworden, weil sich wegen des Wetters weniger Flüchtlinge über das Mittelmeer gewagt hätten. Die Zahlen würden jedoch wieder steigen, so dass der Kanton bis im Frühling mit rund 1400 Flüchtlingen rechnet.
Insgesamt sei die Situation angespannt, aber nicht dramatisch, sagte Landammann und Baudirektor Heinz Tännler. Gefordert ist der Kanton vor allem bei der Bereitstellung von Unterkünften sowie der schulischen und beruflichen Integration.
Definitiver Standort noch nicht bekannt
Die Asyl- und Flüchtlingsfrage beschäftigt sämtliche Direktionen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Um die anstehenden Aufgaben zu koordinieren, hat der Regierungsrat die neue Task Force «Asyl» gegründet, zu der Weichelt-Picard, Tännler und Sicherheitsdirektor Beat Villiger gehören.
Nötig ist auch eine zweite Durchgangsstation. Diese soll auf dem Areal des alten Kantonsspitals entstehen. Hier sind bereits heute Flüchtlinge untergebracht. Allerdings ist dieser Standort nur ein Provisorium für 50 bis 70 Personen. Gespräche mit Standortgemeinden für eine Dauerlösung laufen, wie Tännler sagte.
Gemeinden stärker in die Pflicht nehmen
Was die gerechte Verteilung der Asylsuchenden auf die Gemeinden betrifft, gibt die Regierung im Frühling eine entsprechende Gesetzesrevision in die Vernehmlassung. Gemeinden, die ihrer Aufnahmepflicht nicht nachkommen, sollen stärker in die Pflicht genommen werden. Finanzielle Sanktionen sind jedoch nicht vorgesehen.