Sika erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 einen Reingewinn von 465,1 Millionen Franken, so viel wie noch nie zuvor. Grund für die guten Zahlen ist ein starkes Wachstum des Konzerns rund um den Globus. Allein 2015 eröffnete Sika neun neue Fabriken und kaufte fünf Firmen auf.
Dieses Ergebnis präsentiert der Konzern in einer Zeit, wo Sika in einem Übernahmekampf steht. Die Gründerfamilie will ihr Aktienpaket und damit die Kontrolle dem französischen Konkurrenten Saint-Gobain verkaufen. Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung wehren sich seit über einem Jahr mit allen Mitteln gegen diese Übernahme.
Ein gutes Geschäftsergebnis sei natürlich ein wichtiges Zeichen der Konzernleitung, dass Sika am besten unabhängig funktioniere, erklärt Sika-Verwaltungsratspräsident Paul Hälg. Seit über einem Jahr arbeitet er unentgeltlich für Sika. Die Gründerfamilie hatte dem Verwaltungsrat wegen des Widerstandes gegen den Verkauf die Löhne gestrichen.
Sehr harzige Verhandlungen
Derzeit ist der Fall Sika/Saint-Gobain ein Fall für Anwälte und Gerichte. Gleichzeitig suche man zwar das Gespräch zwischen Verwaltungsrat und Gründerfamilie. Die Verhandlungen seien aber noch weit weg von einer möglichen Einigung, so Hälg weiter.
Die nächste direkte und öffentliche Konfrontation der beiden Kontrahenten ist bereits agendiert. Am 12. April findet die Sika-Generalversammlung statt.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr