Der Entscheid fiel nach langer Diskussion, aber deutlich: Die SP verzichtet darauf, für den zweiten Wahlgang einen neuen Kandidaten zu lancieren und setzt nur auf die grünliberale Manuela Jost auf ihre Liste.
Man habe mit der GLP gesprochen und eine «inhaltliche Annäherung» ausgehandelt, sagte SP-Parteipräsident Claudio Soldati. Manuela Jost stand an der Versammlung Red und Antwort und versprach unter anderem, in den Bereichen Kultur und Soziales keine weiteren Kürzungen mehr zu unterstützen.
Einige Votantinnen und Votanten betonten, es gelte vorab die Wahl von SVP-Kandidat Peter With zu verhindern. Eine Regierung mit Manuela Jost entspreche der Zusammensetzung des Parlaments und könne insbesondere bei ökologischen und sozialen Themen zu einer Wende in der Stadt führen.
Mir würde es stinken, in einer rechtskonservativen Männerregierung sein zu müssen.
Viele auch warnten davor, dass bei einer Abwahl von Manuela Jost in Luzern künftig eine reine Männerregierung am Ruder wäre. Der neu gewählte SP-Stadtrat Beat Züsli sagte es ganz direkt: «Mir würde es stinken, in einer rechtskonservativen Männerregierung sein zu müssen.»
Nur wenige SP-Mitglieder setzten sich noch für eine eigene Kandidatur ein. Bald aber wurde auch klar, dass dafür gar kein Kandidat zur Verfügung steht. Zumal auch die Grünen an ihrer Versammlung bereits beschlossen hatten, keine neue Kandidatin zu lancieren.
Die SP könne aber trotzdem einen Wahlkampf führen, hiess es. Schliesslich kämpfe man mit Beat Züsli ums Stadtpräsidium. Jetzt bestehe die grosse Chance, zum ersten Mal einen linken Stadtpräsidenten in Luzern zu haben.
3 Kandidaten für 2 Sitze
Mit den Entscheiden der Linken ist die Ausgangslage für den zweiten Wahlgang nun klar: Manuela Jost (GLP), Stefan Roth (CVP) und Peter With (SVP) werden die verbleibenden zwei Sitze im Stadtrat unter sich ausmachen. Beim Stadtpräsidium kommt es zum Showdown zwischen Beat Züsli (SP) und Stefan Roth (CVP).
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr