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Zu viel Chlorothalonil Wohler Pumpwerk bleibt wegen Gift im Trinkwasser vorläufig zu

Die Zukunft des Grundwasserwerks Eichholz ist ungewiss. Der Chlorothalonil-Grenzwert wurde stark überschritten.

Das Wohler Grundwasser-Pumpwerk Eichholz steht mitten in einer Landwirtschaftszone, wo Bauern intensiv ihre Felder bewirtschaften. Im Pumpwerk wurden in den vergangenen Wochen so hohe Rückstände des Pflanzenschutzmittels Chlorothanolil gefunden, dass die Gemeinde das Werk sofort abstellte.

Nun ist klar, dass das Pumpwerk längere Zeit kein Wasser mehr fördern kann. «Wir gehen davon aus, dass wir sicher dieses und nächstes Jahr das Grundwasser-Pumpwerk nicht mehr ans Netz anschliessen», sagt Peter Lehmann, Chef der Industriellen Betriebe Wohlen ibw.

Chlorothalonil

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Seit den 1970er-Jahren wird Chlorothalonil von den Schweizer Bauern auf den Feldern eingesetzt. Von den Feldern gelangt es dann ins Grund- und Trinkwasser. Seit Ende Juli 2019 gelten aber strenge Höchstwerte für die Konzentration im Trinkwasser – das Mittel sei potentiell krebserregend.

Das Pumpwerk schliessen sei derzeit nicht nötig, so Lehmann. Die Chlorothalonil-Rückstände müssten aber deutlich sinken, damit die Industriellen Betriebe das Wasser aus dem Eichholz wiederverwenden könnten. «Die Grundwasserfassung kann man weiter betreiben, wenn man den Landwirten grössere Auflagen macht.»

Derzeit laufen auf Bundesebene Diskussionen rund um Pestizid-Grenzwerte und nächstes Jahr stehen noch zwei Volksinitiativen zum Thema Trinkwasser an. Wohlen will diese abwarten und erst danach entscheiden, wie es mit dem Pumpwerk weitergeht. Auf dieses ist die Aargauer Gemeinde nämlich nicht allzu stark angewiesen, liefert es doch nur etwa vier Prozent des gesamten Trinkwassers in der Region.

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