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Zuckermühle Rupperswil Mit Puderzucker der Krise trotzen

  • Die Schweizer Zuckerbranche ist aufgrund der tiefen Zuckerpreise unter Druck. Die Bauern verdienen an ihren Zuckerrüben immer weniger.
  • In einer neuen Studie wird auch über die Schliessung der Zuckerfabriken und die Aufgabe der inländischen Produktion nachgedacht.
  • Diese Krise spürt auch die Zuckermühle Rupperswil. Diese produziert zwar keinen Zucker, verarbeitet ihn aber weiter – etwa zu Würfeln, Zuckersäckchen oder Puderzucker.
  • Das Familienunternehmen geht nun über die Bücher und will sich noch stärker auf Spezialitäten konzentrieren.

Die Krise habe 2017 begonnen, erklärt Josef Meyer, Präsident des Verbandes Schweizer Zuckerrübenpflanzer. In jenem Jahr wurde in der EU der Zuckermarkt liberalisiert, seitdem sinken die Preise für den Zucker stetig. Die 4500 Schweizer Zuckerrübenpflanzer verdienen seither weniger.

Rund 70 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Zuckers stammt aus einheimischer Produktion. Diese wird nun aber in Frage gestellt. Eine Studie des Verbandes gibt Empfehlungen ab, wie der Krise begegnet werden könnte. Diese reichen bis hin zur Schliessung der beiden Schweizer Zuckerfabriken in Aarberg und Frauenfeld und damit der Aufgabe der einheimischen Zuckerproduktion.

Zucker wird günstiger, es bleibt weniger in der Kasse

Von tiefen Preisen und sinkenden Margen spricht auch Jeannette Schärer. Die Geschäftsführerin der Zuckermühle Rupperswil sagt, ihr Unternehmen könne zwar nun günstiger einkaufen und die Kundschaft profitiere von den tieferen Preisen. Für die Traditionsfirma mit rund 50 Angestellten bleibe unter dem Strich aber auch weniger übrig.

Die Zuckermühle müsse sich deshalb auf das konzentrieren, was sie besonders gut könne: Zucker verarbeiten. Da wolle man noch stärker werden – etwa bei Spezialitäten, bei denen man eine einzigartige Stellung habe wie etwa bei Bio-Zucker, Puderzucker oder Zucker-Mischungen.

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