63 Stimmen waren nötig, um die stadträtliche Weisung durchzubringen. Ohne Schützenhilfe der SP wäre dies nicht gegangen. Deshalb stimmten Parlamentarier der SP aus «demokratiepolitischen» Gründen gegen ihre Überzeugung dann letztlich doch für das Projekt. So kamen 73 Ja-Stimmen zusammen, und das Hardturmstadion blieb nicht schon im Parlament hängen, sondern kommt vors Volk.
Was hat die SP bloss geritten, um 5 nach 12 die Vorlage noch zu ändern?
Die SP hatte die Öffentlichkeit im Frühling mit einem Meinungsumschwung überrascht: Obwohl das Stadionprojekt bereits zur Abstimmungsreife gediehen war, stellte die SP einen Rückweisungsantrag und verlangte statt der privaten Bauten auf dem Hardturmareal ein städtisch finanziertes Stadion und ausschliesslich gemeinnützige Wohnungen.
Das Volk soll über das Stadion abstimmen können.
In der Ratsdebatte musste sich die SP wegen ihres Schwenkers reichlich Kritik gefallen lassen, und zwar von rechts, mitte und links. Zudem seien die Forderungen der SP nicht erfüllbar, weil ein städtisches Stadion keine Chance habe und sich das Areal auch nicht für städtischen Wohnungsbau eigne, sagten einige Votanten. Das Stadionprojekt kommt voraussichtlich im November zur Abstimmung.