- Der Kanton Zürich hat während der Corona-Krise rund 2 Millionen Franken für Sportvereine und -verbände bereitgestellt.
- Die Mehrheit der insgesamt 2400 Sportvereine im Kanton Zürich hat aber keine Gelder beantragt.
- Bis Ende Juni sind 171 Gesuche beim Kanton eingegangen, bilanzierte der zuständige Regierungsrat Mario Fehr am Dienstag.
Dass nicht mehr Gesuche eingegangen sind, hat laut Stefan Schötzau mit der Struktur der Vereine zu tun. «Sie sind gut aufgestellt», erklärt der Chef des Kantonalen Sportamtes. «90 Prozent der Arbeiten beim Vereinssport werden ehrenamtlich ausgeführt. Dadurch fallen keine grossen Kosten wie Löhne an», so Schötzau. Weiter sei das Vereinswesen auch von grosser Solidarität geprägt: So hätten die Vereine in der Corona-Krise weiterhin Mitgliederbeiträge erhalten.
Verlust wegen abgesagter Grümpelturniere
Die 171 eingegangen Gesuche stammen aus über 25 Sportarten, allen voran aus dem Bereich Fussball. Auch hier sei die Solidarität gross gewesen, schildert Theo Widmer, Leiter der Abteilung Technik beim Fussballverband Region Zürich. Viele Trainer hätten etwa auf Spesen verzichtet.
Dennoch hätten Vereine finanzielle Schäden zu verzeichnen, weil Sponsorenläufe oder Grümpelturniere abgesagt werden mussten.
«Wer grössere Anlässe geplant hatte, kam schnell auf Mindereinnahmen von 20'000 Franken bis 30'000 Franken», so Widmer. Die Fussballvereine seien deshalb dankbar für die finanzielle Unterstützung. «Viele Vereine waren erleichtert, als sie von der Soforthilfe erfahren haben.» Diese sei rasch und unkompliziert erfolgt.
Bis jetzt hat der Kanton insgesamt 1.5 Millionen Franken ausbezahlt. Das Geld stammt aus dem Lotteriefonds. 121 Gesuche sind bereits abgeschlossen, die restlichen Gesuchen sollen bis Ende Sommer erledigt sein.