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Bild 1 von 6. Ein relativ kleines Grüppchen tanzt am 5. September 1992 über das Limmatquai. Die erste Street Parade ist klein und bescheiden. Einigen ist sie trotzdem zu laut: Die Route wird verlegt, in der Bahnhofstrasse wird zum Beispiel nicht mehr getanzt. Bildquelle: Verein Street Parade.
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Bild 2 von 6. Sommer 1994: Der damalige Polizeivorsteher Robert Neukomm will die Parade verbieten. Ein veritabler «Shitstorm» ist die Folge. Medien, Parteien, die Bevölkerung: Egal ob liberal, links oder bürgerlich, alle wehren sich für die Street Parade. Neukomm knickt ein. Am 13. August tanzen 30'000 Raver an der Parade, begleitet von 10'000 Schaulustigen. Bildquelle: Verein Street Parade.
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Bild 3 von 6. Von Jahr zu Jahr lockt die Street Parade mehr Tanzwütige nach Zürich. 1998 kommen bereits 450'000 Besucherinnen und Besucher. Drei Monate zuvor erhält die Street Parade ausserdem einen Sonderpreis des ADC Art Directors Club Schweiz. Bildquelle: Verein Street Parade.
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Bild 4 von 6. Zum 10-Jahre-Jubiläum besinnt sich die Street Parade auf ihre Anfänge: Das Motto «Love, Freedom, Tolerance» erinnert an die Werte der Parade. Das Jubiläum bricht sämtliche Besucherrekorde: Gegen eine Million Raverinnen und Raver, Schaulustige und Festfreudige feiern die Street Parade. Bildquelle: Verein Street Parade.
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Bild 5 von 6. Bei eher kühlen 18 Grad im August 2006 ist immer noch viel nackte Haut zu sehen. Längst ist die Parade auch ein Anlass zum Sehen und Gesehen werden. Nebst farbigen Federbüschen gehören sexy Polizeiuniformen und Netzshirts in Stabilofarben zum State of the Art. Bildquelle: Verein Street Parade.
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Bild 6 von 6. Zum 20. Geburtstag scheint die Sonne, es ist angenehm warm. Vorneweg fährt ein «Retro Mobile», ein Nachbau eines Fahrzeugs von 1992. Die laute Parade feiert das Jubiläum mit einem Moment der Stille: Um 19 Uhr verstummt die Musik auf Love Mobiles und Bühnen. Nach der Geburtstagsansprache wird «Give Peace a Chance» von John Lennon gespielt. Bildquelle: Vereinb Street Parade.
So etwas hatte Zürich noch nie gesehen: Eine Demonstration für «Liebe, Frieden, Freiheit, Grosszügigkeit und Toleranz». Junge Leute, die mitten am Tag zu Techno-Musik durch die Zürcher Bahnhofstrasse tanzten. Der Tageschau-Sprecher gab sich denn auch alle Mühe, den Zuschauerinnen und Zuschauern die «verrückte Parade» dieser «Disco-Fan-Gemeinde» zu erklären. (Video am Ende des Artikels)
Die erste Street Parade bescherte den Zürchern ein völlig neues Lebensgefühl. Ein Gefühl, welches der Zürcher Mathematikstudent Marek Krynski bereits an der Berliner Love Parade erlebt hatte und das er nach Zürich bringen wollte.
Umstandslos erhielt er von der Stadtpolizei Zürich die Bewilligung für seine Demo. Wenigstens für die erste Ausgabe 1992.
Dass an diesem grossen Tag, am 5. September 1992, selbst nur ein Love Mobile richtig funktionierte, tat der Freude keinen Abbruch. Rund 1000 Leute tanzten und feierten begeistert mit. Ein grosser Erfolg für die Organisatoren – denn wer hätte gedacht, dass Zürcher mitten am Tag auf der Strasse tanzen?
Dann kam der Widerstand
Street Parade 2016
In den folgenden Jahren etablierte sich die Street Parade als feste Grösse in Zürichs Festkalender. Nicht ohne Widerstand: 1994 wollte sie der damalige Polizeivorsteher Robert Neukomm (SP) verbieten lassen, ohne Erfolg. Immer wieder gaben auch Abfallberge, Wildpinkler oder der verbreitete Drogenkonsum zu reden.
Nichtsdestotrotz strömen bis heute jeden Sommer mehrere Hunderttausend bunt gekleidete Paradiesvögel und Schaulustige nach Zürich, um bei der Parade mitzutanzen, sich zu inszenieren und lautstark zu feiern.