Am Samstag ist es wieder soweit. In Zürich tanzen an der Streetparade Hunderttausende Techno-Fans um das Seebecken. Nach den Anschlägen der vergangenen Wochen hat die Stadtpolizei Zürich das Sicherheitsdispositiv angepasst. Fragen an Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich.
SRF News: Welche Massnahmen hat die Stadtpolizei Zürich nach den Anschlägen in den letzten Wochen für die Streetparade getroffen?
Marco Cortesi: Es ist so, dass die Sicherheitslage in der Schweiz nach wie vor stabil ist. Es hat sich eigentlich nicht viel verändert. Das sind auch die Erkenntnisse des Nachrichtendienstes der Schweiz. Dementsprechend sind die Vorkehrungen nicht wirklich gravierend, aber man hat Vorkehrungen getroffen. Die Anschläge der letzten Wochen sind in die Lagebeurteilung einbezogen worden. Wie die Massnahmen konkret aussehen, das möchten wir nicht über die Medien verbreiten.
Ist die Stadtpolizei mit mehr Polizistinnen und Polizisten vor Ort?
Das ist sicher eine der Massnahmen. Man hat die Polizeipräsenz erhöht. Die Streetparade war in den letzten 25 Jahren eigentlich nie ein Problem-Fest – abgesehen vom Abfall und den Drogen. Das Fest selbst ist immer etwas Friedliches gewesen. Auch mit Menschenmassen von mehreren hunderttausend Leuten. Man hat in den letzten Jahren viele Erfahrungen gesammelt. Entsprechend schauen wir dem Fest gelassen entgegen.
Nach dem Anschlag von Nizza, wo ja ein Lastwagen in eine Menschenmasse gerast ist, stehen die Chauffeure der Love-Mobiles im Fokus. Welche Massnahmen werden getroffen, um die Chauffeure zu überprüfen?
Grundsätzlich ist das OK der Streetparade für die Sicherheit der Streetparade zuständig. Die Stadtpolizei hat Auflagen erlassen, die erfüllt werden müssen – sonst würde es keine Streetparade geben. Es ist primär die Aufgabe des Organisationskomitees, Leute zu überprüfen. Wenn da Zweifel bestünden, würden wir selbstverständlich das OK unterstützen und auch Nachforschungen anstellen.
Das Interview führte Nicole Freudiger.