Die Autobahn A1 mitten durch Schwamendingen ist ein Eingangstor in die Stadt Zürich – zumindest für die Autofahrer. Für das Quartier ist diese stark befahrene Strasse alles andere als angenehm. Lärmgrenzwerte werden regelmässig überschritten. Darum erhält die Autobahn nun einen Deckel.
Am Dienstag haben Stadt und Kanton Zürich sowie der Bund über das weitere Vorgehen informiert. Zurzeit wird das Detailprojekt ausgearbeitet, so dass es voraussichtlich im Herbst 2016 zur Genehmigung vorliegt. 2017 sollen dann erste Vorarbeiten stattfinden, ab 2018 die eigentlichen Hauptarbeiten. Diese dauern rund sechs Jahre.
Kaum Einschränkungen während der Bauzeit
Während der ganzen Bauzeit soll der Verkehr auf der Autobahn weiterhin vierspurig rollen. Nur nachts wird es hin und wieder zu einer Sperrung kommen, heisst es in einer Mitteilung des Bundesamts für Strassen. Auch der öffentliche Verkehr soll nicht beeinträchtigt werden. Die Tramlinien sieben und neun, die unter der Autobahn verkehren, fahren normal weiter.
Das Projekt sieht vor, die Nationalstrasse N01/40 zwischen dem Schöneichtunnel und dem Autobahnkreuz Aubrugg auf einer Länge von knapp einem Kilometer mit einem Tunnel zu überdecken und so die Quartierbewohner von Lärm und Abgasen zu entlasten.
Auf dem rund 30 Meter breiten Dach der Einhausung entsteht ein Grün- und Freiraum, der Ueberlandpark. Der Zugang für Fussgänger und Velofahrer erfolgt über Rampen, Treppen und Lifte. (Ein Vorher-Nachher-Vergleich ist hier abrufbar.)
Nur noch eine Frage der Zeit
Das Projekt ist also bewilligt und befindet sich nun in der Detailplanung. Einzig der Zeitplan könnte nochmals durcheinander geraten. Als grösste Hürde nannten die Verantwortlichen die bevorstehenden Bauausschreibungen. Gegen die Vergabe der Bauarbeiten können nämlich Einsprachen gemacht werden. Und das Geld des Bundes – der Löwenanteil – ist noch nicht gesichert.
Der Autobahndeckel kostet voraussichtlich gesamthaft 423 Millionen Franken. Die Stadt beteiligt sich mit 63 Millionen am Bau, der Kanton Zürich zahlt 73 Millionen Franken. Zusammen mit der Einhausung Schwamendingen wird auch der Schöneichtunnel saniert, was nochmals mit 128 Millionen Franken zu Buche schlägt.