Rund 300 Asylbewerberinnen und Asylbewerber leben im Bundeszentrum Juchhof. Sie warten auf den Entscheid, ob sie in der Schweiz bleiben dürfen oder nicht. Die erste Reaktion der Asylbewerberinnen und Asylbewerber sei stets dieselbe, sagt Marcel Cavallo. «‹Endlich bin ich in Sicherheit› ist das erste Feedback, das ich erhalte.» Mit der Zeit kämen dann Erinnerungen an die Reise, an dramatische Erlebnisse und an die armen Familien zu Hause, die grosse Erwartungen an die Asylbewerber hätten.
Christlicher Seelsorger? «Kein Problem für die Muslime»
Die Kommunikation mit den Bewohnern des Asylzentrums ist nicht immer einfach. Wenn sie Englisch, Italienisch oder Französisch nicht verstehen, so helfen Hände und Füsse - und der Pinsel. «Im Malatelier können sie ihre Geschichte und ihre Probleme zeichnen», erzählt Marcel Cavallo. Oft helfe dies bereits.
Neben dem Protestanten Cavallo gibt es einen weiteren Seelsorger - einen Katholiken. Für die Muslime sei dies kein Problem, sagt Cavallo. Wichtig sei ihnen vor allem, dass die Seelsorger ans Amtsgeheimnis gebunden seien. Der Mangel an Frauen im Team sei problematischer, findet Cavallo und erzählt vom Beispiel einer Frau, die Rat gesucht hat zum Thema Abtreibung. Cavallo hofft deshalb, dass das Seelsorgerteam bald weibliche Verstärkung erhält.
(fren; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)