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Zürich Schaffhausen Fall Flaach: Online-Shitstorm gegen die Kesb

Am Neujahrstag brachte eine Mutter in Flaach ihre beiden Kinder um. Seitdem schlagen die Online-Kommentare gegen die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) hohe Wellen: «Tod und Hass der Kesb!» droht etwa jemand auf Facebook. Dabei zielen solche Aussagen vor allem auf eins ab: Aufmerksamkeit.

Gerade Themen, die schon länger im Hintergrund köcheln, können einen sogenannten Shitstorm auslösen, erklärt Philippe Wampfler, Experte für soziale Medien und Dozent. Ein Shitstorm bedeutet, dass eine Welle der Empörung, Aggression und Entrüstung zu einem gewissen Thema durch die verschiedensten sozialen Medien schwappt. So auch im Fall der Kesb, die in letzter Zeit immer wieder in die Schlagzeilen geraten ist.

«Meinungspornografie» der Online-Kommentare

Das Tötungsdelikt von Flaach hat nun den Anstoss zu einem Online-Shitstorm gegen die Kesb geführt. Auf Twitter wird unter dem Hashtag #Kesb debattiert, in den Online-Kommentarspalten der Medien melden sich zahlreiche Userinnen und User zu Wort, und auf Facebook bildete sich eine Gruppe «Stopp der KESB Willkür».

Fall Flaach

Auch Morddrohungen gegen die Kesb sind dabei an der Tagesordnung. Schliesslich ist Aufmerksamkeit die Währung in den sozialen Netzen, erklärt Philippe Wampfler: «Wer am extremsten kommentiert, der wird wahrgenommen». Und hier gäbe es auch eine Art Meinungspornografie, so Wampfler: Gerade die krassesten Aussagen ziehen auch ein gewisses Publikum an, das auf die möglichst extremen Aussagen aus sei.

(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)

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