Am Donnerstag, 22. Januar, beginnt in Davos das Weltwirtschaftsforum 2014. Für den Flugplatz Dübendorf bedeutet dies Hochbetrieb. Viele Staatschefs landen in Zürich Kloten und fliegen dann mit dem Hubschrauber von Dübendorf weiter nach Davos.
Ein ökologischer und ökonomischer Unsinn, findet Dieter Neupert, Vizepräsident des Dachverbandes der Schweizerischen Luftfahrt: «Die Privatjets landen in Kloten, danach fahren die Staatsoberhäupter mit der Limousine nach Dübendorf, später werden ihre Jets leer nach Dübendorf geflogen und dort parkiert.» Dies koste mehrere 10'000 Franken, dazu komme die doppelte Lärmbelastung und die doppelte Umweltbelastung.
Aufwändige Infrastruktur
Seit Jahren ist deshalb die Rede von Direktflügen nach Dübendorf. Doch ganz so einfach ist dies nicht. Sollten die Staatschefs direkt aus dem Ausland in Dübendorf landen, braucht es eine Zoll-Infrastruktur. Ausserdem ist Dübendorf ungenügend gesichert. «Dübendorf ist zwar bewacht, aber nicht genügend, um einen Anschlag zu verhindern», sagt Neupert im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Kommt hinzu, dass die Kantonspolizei zu wenig Personal hat, um Überwachung und Zollabfertigung zu übernehmen.
Trotz all dieser Hürden, die seit längerem bekannt sind, heisst es jedes Jahr: Im nächsten Jahr ist es soweit. Weshalb also die Verspätung? «Es gab Missverständnisse, wer was aufgleist», erklärt Neupert. Denn noch ist das Militär Betreiberin des Flugplatzes, bald soll der Flugplatz aber an einen privaten Betreiber übergehen. Dennoch komme jetzt Bewegung in die Sache, sagt Neupert: «Wir sind sehr zuversichtlich, der Bund befürwortet Direktflüge.»
Beim Bund klingt es etwas zurückhaltender: Zur Zeit arbeite man an einer gemeinsamen Analyse, sagt Urs Holderegger, Sprecher des Bundesamtes für Zivilluftfahrt. «Wenn wir nach dieser Analyse zum Schluss kommen, dass solche Direktflüge möglich sind, dann können wir während des WEF allenfalls Ausnahmen machen.»