Elf verschiedene Szenarien hat die Kantonspolizei Zürich untersucht – Katastrophen, die in Zürich grosse Schäden anrichten könnten und bei denen der Bevölkerungsschutz besonders gefordert wäre. Auf Platz eins landet in dieser Studie eine Pandemie.
Dieses Szenario wäre die grösste Herausforderung, erklärt Dominik Schwerzmann, Chef der Abteilung Bevölkerungsschutz bei der Kantonspolizei: «Eine Pandemie hätte Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Zum Beispiel könnten viele Dienstleistungen nicht mehr erbracht werden, weil Angestellte krank sind oder kranke Angehörige pflegen.» Als weitere ausserordentliche Bedrohungslagen gelten grosse Hochwasser, starke Erdbeben oder grossflächige Stromausfälle.
Nicht immer optimal vorbereitet für den Ernstfall
Die Studie zeigt aber nicht nur, welche Katastrophen für Zürich am wahrscheinlichsten sind, sie will auch dafür sorgen, dass Polizei, Feuerwehr, Gemeinden oder Spitäler für den Ernstfall optimal vorbereitet sind. Dies ist noch nicht überall der Fall.
So schlägt die Studie 51 Verbesserungsmöglichkeiten vor. Zum Beispiel, was das Material angeht, über welches Feuerwehr oder Zivilschutz verfügen müssten. Schwerzmann erwähnt das Szenario Erdbeben: «Hier empfiehlt die Studie den Rettungskräften bessere Ausrüstung, um Opfer aus den Trümmern zu bergen.» Alles in allem, betont Schwerzmann, seien die Behörden im Kanton Zürich aber schon heute gut vorbereitet.
Bevölkerung trägt auch eine Verantwortung
Was die Studie auch gezeigt hat: Im Fall einer Katastrophe könnte sich die Zürcher Bevölkerung nicht ausreichend versorgen. Die wenigsten legen noch einen klassischen Notvorrat an. «Der Nutzen einer Haltung von Notvorräten ist zu wenig oder gar nicht mehr bewusst», heisst es in der Studie. Die Behörden könnten aber nicht alles allein regeln, betont Schwerzmann. «Auch jede Einwohnerin und jeder Einwohner ist gefordert, sich auf mögliche Risiken vorzubereiten.» Wie der Bevölkerungsschutz die Zürcherinnen und Zürcher für das Thema Notvorrat sensibilisieren will, ist jedoch noch nicht klar.
Als nächstes gehen die Verbesserungsvorschläge an die zuständigen Ämter. Welche dieser Vorschläge umgesetzt werden, ist noch offen.