Französisch in der Primarschule, Englisch in der Oberstufe: Mit diesem Vorschlag will der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV) verhindern, dass die Deutschschweizer Kantone unterschiedliche Regelungen für den Fremdsprachenunterricht einführen. Wie der ZLV in einem offenen Brief an Christian Amsler, den Präsidenten der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz schreibt, würde man sonst in die bildungspolitische Steinzeit zurückfallen.
Mit diesem Brief fordert der ZLV die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz auf, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. ZLV-Präsidentin Lilo Lätzsch erwartet, dass man nicht mehr fragt, wann man mit einer Fremdsprache startet. Sondern, was die Schüler am Ende der Volksschulzeit können müssen. «Wir müssen dazu die optimalen Rahmenbedingungen schaffen.»
Kaum Chance auf Erfolg
Der Adressat, Christan Amsler, hat den Vorschlag des ZLV zur Kenntnis genommen. Er nehme den Vorschlag ernst, sagt Amsler gegenüber Radio SRF, gibt aber auch zu bedenken: «Es ist kontraproduktiv, dass jeder nun mit seinem persönlichen Vorschlag kommt. Ich persönlich halte nicht viel davon.» Als Präsident der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz stehe er nach wie vor hinter zwei Fremdsprachen in der Primarschule. Dieses Modell müsse sich nun zuerst etablieren, ehe man wieder daran herum schraube. Deshalb ist Amsler überzeugt, dass der Vorschlag des ZLV kaum Chancen hat, eine Mehrheit zu finden.