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Mann füllt am Computer Steuererklärung aus
Legende: 1500 Zürcherinnen und Zürcher haben sich selbst angezeigt, weil sie die Steuererklärung falsch ausgefüllt haben. Keystone

Zürich Schaffhausen Rekord an Selbstanzeigen wegen Steuern

1500 Zürcherinnen und Zürcher haben sich 2014 beim Steueramt selbst angezeigt. So viele wie noch nie seit Einführung der Mini-Amnestie. Kanton und Gemeinden erhalten dadurch 73 Millionen Franken Nachsteuern.

Wer Einkommen oder Vermögen in vergangenen Steuererklärungen nicht wahrheitsgetreu deklariert hat, hat seit 2010 einmal im Leben die Möglichkeit, sich selbst anzuzeigen. Es werden dann zwar Nachsteuern für maximal zehn Jahre zurück fällig – eine Busse entfällt jedoch.

Von dieser Möglichkeit machten 2014 so viele Zürcherinnen und Zürcher Gebrauch wie noch nie. 1500 Personen zeigten sich beim Steueramt selbst an, im Jahr 2013 waren es noch 1300 neue Selbstanzeigen gewesen. Vor Einführung der Mini-Steueramnestie waren es jährlich etwa 350 Selbstanzeigen gewesen.

Öffentliche Diskussionen als Grund

Marina Züger, die Chefin des kantonalen Steueramtes sieht den Grund für die massive Zunahme in den immer stärker geführten Diskussionen: «Auch letztes Jahr hat man in der Öffentlichkeit sehr intensiv über solche Fälle und die ganze Problematik diskutiert.» Auch die Verschärfung des nationalen Steuerstrafrechtes dürfte zu Selbstanzeigen motivieren.

73 Millionen Franken Nachsteuern

1400 Selbstanzeigen wurden 2014 bearbeitet und abgeschlossen. Daraus ergeben sich rund 200 Millionen Franken nicht deklarierte Einkommen und 7000 Millionen Franken Vermögen. Gut eine Milliarde davon ist nachhaltig aufgedeckt und müssen auch zukünftig versteuert werden. Im Jahr 2014 brachten die Selbstanzeigen dem Kanton Zürich und den Gemeinden 73 Millionen Franken zusätzliche Steuern ein. Der Bund konnte weitere 20 Millionen verbuchen.

Selbstanzeigen im Kanton Zürich

In einem Drittel der erledigten Fälle geht es um nicht deklarierte Einkommen, zwei Drittel betreffen Vermögen. Die meisten, die sich selbst angezeigt haben, sind Privatpersonen – reiche und weniger reiche. «Es waren auch ein paar ganz grosse Fälle darunter», sagt Steueramts-Chefin Marina Züger. In 15 Fällen mussten Nachsteuern von je über einer Million Franken bezahlt werden.

Im Kanton Schaffhausen liegen noch keine Zahlen für 2014 vor. Beim Steueramt geht man aber davon aus, dass sich die Zahl der Selbstanzeigen auf einem ähnlichen Niveau bewegt wie in den Vorjahren: Rund 50 pro Jahr.

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