Erst im Februar hatte der Bund zusammen mit der Stadt Zürich seine Pläne präsentiert für ein Asyltestzentrum auf dem Duttweilerareal in Zürich-West. Doch schon bald war auch für Barbara Büschi, stellvertretende Direktorin des Bundesamts für Migration, klar, dass man dieses Zentrum für 500 Asylsuchende nicht wie gewünscht bis Anfang 2014 eröffnen kann. Nicht nur wegen der angedrohten Einsprachen gegen das nötige Baugesuch aus dem Quartier, wie sie als «Regionaljournal-Wochengast» sagt.
Man habe deshalb schnell Alternativen gesucht, nicht nur in Zürich. Dass die Stadt nun mit ihrem Plan B auf dem Juch-Areal in Zürich Altstetten den Zuschlag erhielt, habe auch mit ihrer Nähe zum Flughafen zu tun, so Büschi: «Neben den schnelleren Asylverfahren möchten wir auch den Vollzug optimieren. Mit dem Kanton Zürich haben wir hier einen optimalen Partner.»
AOZ bestimmt Hausregeln im neuen Testzentrum
Für den Betrieb im neuen Testzentrum auf dem Juch-Areal wird die AsylorganisationZürich (AOZ) zuständig sein. Damit wird es auch keine Ausgangssperre von 19 Uhr bis 9 Uhr für die Asylsuchenden geben, wie es sonst in den Empfangszentren des Bundes üblich ist. Für Büschi ist dies kein Problem: «Wenn die Stadt Zürich schon das Zentrum führt, soll sie es so machen können, wie sie es gewohnt ist. Sie machtdas ja schon sehr gut.» Die AOZ muss ihre Hausordnung aber noch dem Bund unterbreiten.
Wir werden das neue Zentrum regelmässig besuchen, auch unangemeldet.
Bis zur Inbetriebnahme im Januar 2014 gibt es noch viel Kleinarbeit zu erledigen. Der nächste grosse Schritt sind die Ausschreibungen des Bundes noch in diesem Monat und die Vergabe von Aufträgen, die es für das Testzentrum in Zürich braucht. Konkret etwa, wer oder welche Organisationen die Rechtsberatung der Asylsuchenden übernimmt. Diese wird ja neu am gleichen Ort wie die Spezialisten des Bundesamts für Migration die Asylverfahren begleiten, in Büros an der Förrlibuckstrasse, nahe beim Duttweilerareal.