Um den Zürcher Hafenkran ranken sich bereits viele Geschichten, die meisten ersonnen vom Künstlerkollektiv «Zürich Maritim», das den Hafenkran nach Zürich holte und jetzt auch das dreitägige Hafenfest vom 4. bis 6. Juli mitorganisiert.
Eine Braut für den Hafenkran
Dass pünktlich zum Hafenfest auch noch eine Braut für den Hafenkran auftaucht, erstaunt deshalb nicht. Marietta Jemmi vom «Duo Liebstoll» erzählt ab Freitag auf Hafenrundfahrten ihre Liebesgeschichte mit dem rostigen Rostocker.
Nebst der Braut gibt es auch sonst viel zu sehen und zu hören am Hafenfest: Rund um das Limmatquai sind Lesungen, Tanzeinlagen, Lichtprojektionen, maritime Musik und Essen zu finden. Die Schifferzunft und die Seenotretter aus Bremen sollen noch mehr Meer-Feeling nach Zürich holen.
Kritiker: Willkommen an Bord
Wer dem Hafenkran nichts abgewinnen kann, ist in der «Living Library» gut bedient. In der «Lebenden Bibliothek» werden aber keine Bücher, sondern Menschen ausgeliehen. Sie vertreten gegenüber dem Projekt Hafenkran eine kritische Haltung und sind zu Diskussionen bereit. Gleichzeitig ist das Hafen- auch ein grosses Kinderfest. Sie können Meerjungfrauen basteln, einen Schatz suchen, es gibt ein Piratenschiff und Flaschenpost aus dem Meer des Vergessens.
Alle Angebote, ausser Essen und Trinken, sind gratis. Bezahlt wird das Fest mit privaten Spenden.
Mehr zum Hafenfest
Für Jan Morgenthaler von «Zürich Maritim» ist die Einbindung der Quartierbewohner zentral, die durch zahlreiche Feste und Aktivitäten in ihrem Wohngebiet schon sehr belastet sind. «Das Fest soll spannend, schräg, fein und leise sein.» Dass gleichzeitig das Latino-Festival «Caliente» stattfindet, sieht er deshalb nicht als Konkurrenz, sondern als Entlastung.
(kerf; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)