Der starke Franken hat überall seine Spuren hinterlassen, auch in Zürich. Ein Punkt beunruhigt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh ganz besonders: «Von Dezember 2014 bis Dezember 2015 hat die Zahl der Arbeitslosen von 3,5 auf 3,9 Prozent zugenommen. Das ist ein markanter Anstieg», sagt Walker Späh gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Mehr Arbeitslose, Stellenabbau in der Industrie und Verlagerung ins Ausland. Der Zürcher Wirtschaftsanwalt Balz Hösly geht davon aus, dass diese Schlagzeilen auch 2016 nicht aufhören werden. «Ich glaube, der starke Franken wird den Strukturwandel in der Schweiz beschleunigen. Damit müssen wir leben», so Hösly.
Auch Max Fritz vom Zürcher Industrie-Arbeitgeberverband möchte die Situation nicht dramatisieren. Er sieht aber insbesondere die kleinen Zuliefererfirmen in der Schweiz weiterhin unter Druck:«Diese haben ein erhöhtes Risiko, dass sie ihren Betrieb schliessen müssen», so die Prognose von Zürcher.
Innovation statt Gejammer
Auch im Kanton Schaffhausen ist der Druck auf die Unternehmen, ein Jahr nach Aufhebung des Mindestkurses, hoch. Wirtschaftsförderer Christoph Schaerrer stellt aber auch fest, dass manche Firmen aufgehört haben zu lamentieren und mit neuen Ideen dem starken Franken trotzen. Und auch die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin glaubt an die Kraft der Innovation. «Hier braucht es aber die Zusammenarbeit der Hochschule mit der Industrie. Da müssen wir noch daran arbeiten», so Carmen Walker Späh.
Silberstreif am Horizont
Die Ökonomen sehen auch einen Silberstreif am Horizont: Eine aktuelle Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts «Bak Basel» geht davon aus, dass die Konjunktur wieder anzieht und der Franken schwächer wird. Die Wirtschaft dürfte aber erst ab 2017 davon profitieren.