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Zürich Schaffhausen Sulzer Stellenabbau: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Der Konzern will die Strukturen verschlanken. Das Fitnessprogramm trifft auch den Hauptsitz in Winterthur. Voraussichtlich 100 Vollzeitstellen gehen verloren. Die Stadt Winterthur bedauert, der Arbeitnehmerverband «Angestellte Schweiz» gibt sich kämpferisch - Sulzer zeigt sich verhandlungsbereit.

Der Stellenabbau trifft vor allem die Angestellten in den zentralen Unterstützungsfunktionen wie Finanzen, Personal und IT-Infrastruktur. In diesen Bereichen will Sulzer Synergien nutzen und ab 2014 die Kosten um 25 Millionen Franken senken.

«Es ist ein Auf und Ab in der Wirtschaft»

Winterthurs Stadtpräsident Michael Künzle wurde zum voraus von Sulzer-CEO Klaus Stahlmann informiert. Er bedaure den Abbau, den Winterthur brauche die Stellen, sagt er gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Dennoch sieht er die Situation pragmatisch: «Solche Nachrichten gehören wohl zum Auf und Ab in der Wirtschaft.» Im Gespräch mit Klaus Stahlmann habe er sich überzeugen lassen, dass der Abbau nötig sei, wenn Sulzer gesund bleiben wolle. Ihm sei jetzt wichtig, dass Sulzer seine Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrnehme.

Arbeitnehmerverband zeigt sich kämpferisch

Der Verband «Angestellte Schweiz» kritisiert hingegen den geplanten Stellenabbau. Sprecher Hansjörg Schmid gibt sich kämpferisch: «Sulzer kann uns nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen». Die Erfahrung zeige, dass man immer etwas herausholen könne. Konkret hegt Schmid die Hoffnung, dass nicht alle 100 Stellen verloren gehen. Diese Hoffnung will Sulzer zumindest nicht zum vornherein zerstören: «Wir sind offen für Vorschläge»,gibt sich Sulzer-Sprecherin Verena Gölkl diplomatisch. Man hoffe ebenfalls auf die bestmögliche Lösung. Bis Mitte November laufen die Gespräche mit den Sozialpartnern, dann ist klar, wie viele Stellen effektiv gestrichen werden.

Umzug ins Hochhaus wie geplant

Die Nachricht vom Stellenabbau kommt kurz bevor die Konzernleitung in den ehemaligen Hauptsitz umzieht. Der Win-Tower, das ehemalige Sulzer-Hochhaus in Winterthur, wurde in den letzten Monaten für viel Geld ausgebaut. An den Umzugsplänen ändere der Stellenabbau nichts, sagt Verena Gölkl weiter: «Wir haben dort jetzt einfach ein bisschen mehr Luft.»

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