In Volken stellt immer noch die Landwirtschaft den wichtigsten Wirtschaftszweig. Zwei Drittel der Gemeindefläche werden von Bauern bewirtschaftet. Dieser Umstand könnte erklären, weshalb bei den letzten Nationalratswahlen über 50 Prozent der Volkemer SVP wählten. SP und Grüne erhielten zusammen nur gerade acht Prozent der Stimmen.
In Volken kennt noch jeder jeden
Gemeindepräsident Martin Keller liefert hingegen eine andere Erklärung: «Wir sind stark verwurzelt und heimatbezogen.» Viele leben seit ihrer Geburt in Volken: «Es ist ein kleines Dorf, man kennt und grüsst sich.» Weder er noch seine vier Kollegen im Gemeinderat sind Mitglied einer Partei. Das sei unnötig: «Volken ist so klein, man sieht auf die Person und nicht aufs Parteibuch.»
Die Idylle droht jedoch zu zerfallen: Im letzten Jahr zogen 40 Personen nach Volken, ein Wachstum von rund 15 Prozent. Dieses Wachstum wird nicht von allen Einheimischen gerne gesehen. Sie würden gerne unter sich bleiben und wünschen sich, dass sich möglichst nichts ändert.
Die Eingeborenen nehmen jemanden als Volkemer wahr, wenn er die Wurzeln hier hat.»
Obwohl in Volken mit einem Anteil von 13 Prozent nur gerade halb so viel Ausländerinnen und Ausländer leben wie im Rest des Kantons, ist das Misstrauen gegenüber dem Fremden gross. Dies hat sich auch in der Abstimmung zur Einwanderungs-Initiative der SVP niedergeschlagen: Sie wurde von den Volkemern im Gegensatz zum übrigen Kanton deutlich angenommen.
Um in Zukunft eigenständig bleiben zu können, ist Volken andererseits auch auf Neuzuzüger angewiesen. Martin Keller hofft, dass sich die Neuen rasch integrieren. Ansonsten wünscht auch er sich, dass Volken so bleibt, wie es ist: «Sympathisch und klein».
(kerf; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)