«Die Stadt Zürich braucht ein Fussballstadion, das ist keine Frage», leitete Sportvorsteher Gerold Lauber (CVP) seine Rede an der Medienkonferenz ein. Die Stadt unternimmt also einen neuen Anlauf, um doch noch ein Fussballstadion auf dem Hardturm zu realisieren.
Zwei Hochhäuser als «städtebaulichen Akzent»
Fünf Teams hatten sich für die Teilnahme am Investorenwettbewerb beworben. Nun ist der Sieger gekürt. Die Jury hat sich für das Projekt «Ensemble» des Investorenteams von HRS Investment AG und Credit Suisse entschieden. Die wichtigsten Eckwerte:
- Bau, Finanzierung und Betrieb eines Fussballstadions für 18'500 Zuschauer
- Bau von zwei 137 Meter hohen Wohn- und Geschäftstürmen
- Bau von 173 Genossenschaftswohnungen und Doppelkindergarten
- Gesamtinvestitionssumme: rund 550 Millionen Franken
Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) zeigte sich überzeugt, dass die beiden Hochhäuser «als Tor von Zürich» einen wichtigen städtebaulichen Akzent setzen werden.
Mit ihren 137 Metern lösen sie das bislang höchste Gebäude Zürichs, den Prime Tower, ab. Das Stadion selbst habe durch seine «einfache, raffinierte und dennoch eigenständige Struktur» überzeugt. Die Fassade ist mit LED-Elementen bestückt und kann je nach Fussballmannschaft verschieden beleuchtet werden.
Stadt rechnet erneut mit einer Volksabstimmung
Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) lobte den «gut durchdachten Businessplan» der Investoren. Die Stadt selbst ist am Bau und Betrieb des Stadions nicht beteiligt. Sie gibt aber das 55'000 Quadratmeter grosse Areal im Baurecht an die Investoren ab und dies zu möglicherweise tieferen Zinsen als üblich.
Der Weg zum Hardturm-Stadion
Das künftige Hardturm-Stadion wird der bereits gegründeten «Stadion Zürich AG» gehören und an die Fussballclubs GC und FCZ vermietet, welche das Stadion dann auch gemeinsam betreiben wollen. Einen Zeitplan wagten die Verantwortlichen noch nicht zu präsentieren.
Zunächst wird das Siegerteam sein Projekt «Ensemble» bis zur Bewilligungsreife weiter ausarbeiten. Ist der Bau bewilligt, geht es an die Erarbeitung eines privaten Gestaltungsplans und eines Baurechtsvertrags, welcher die Zustimmung des Stadtparlaments benötigt. Gegen diesen Entscheid kann das Referendum ergriffen werden. Der Stadtrat rechnet auch dieses Mal damit, dass das Zürcher Stimmvolk zum Projekt «Ensemble» das letzte Wort haben wird.