Mit einem 1 : 1 gegen Lugano ging am Samstag für die Grashoppers eine katastrophale Saison zu Ende. Mit nur 5 Siegen aus 36 Spielen steigt der ehemalige Renommierklub erstmals seit 70 Jahren ab.
Das schmerzt auch Andres Iten, der den GC-Zentralvorstand präsidiert. Als «Regionaljournal Wochengast» nimmt er Stellung zum tiefen Fall der Grashoppers.
SRF News: Sind Sie froh, dass die Saison endlich zu Ende ist?
Andres Iten: Ja, ich bin sehr froh. Es ist schwierig noch weiter zu spielen, wenn man schon weiss, dass man absteigt. Und ein Unentschieden zum Schluss war ein halbwegs versöhnlicher Abschied.
Wie sehr verletzt Sie der Abstieg von GC in ihrem Stolz?
Wenn man alle 70 Jahre absteigt, ist das keine schlechte Bilanz. Nüchtern betrachtet, ist GC jetzt einfach mal abgestiegen.
Aber klar, es wäre viel schöner, wenn man sich mit einem erfolgreichen GC identifizieren könnte. Jetzt müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es uns auch getroffen hat.
Was muss passieren, damit GC wieder aufsteigt?
Wir müssen eine gute Mannschaft zusammenstellen können, die möglichst von Anfang an Erfolge erzielt, und dafür brauchen wir Geld. Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und wir müssen überlegen, ob es überhaupt sinnvoll ist, sofort wieder aufzusteigen. Es gibt auch Argumente, die dafür sprechen, den Club langsam finanziell wieder aufzubauen. Ich glaube es wäre falsch, um jeden Preis den Wiederaufstieg anzustreben.
Sie wünschen sich einen Investoren?
Ich wünsche mir eine vermögende Persönlichkeit, die Freude am Fussball und an GC hat und an den Club glaubt.
Wenn das nicht klappt mit den Investoren und dem Wiederaufstieg, könnten Sie sich GC dann auch als Farmteam des FCZ vorstellen?
Das ist eigentlich nicht meine Vorstellung. Meine Vorstellung wäre, dass man die beiden Clubs fusioniert und dem neuen Club dann auch einen neuen Namen gibt. Eine denkbare Option wäre, dass GC und FCZ dann Farmteams wären für die neue, gemeinsame Spitzenmannschaft.
Ich habe aber noch Hoffnung, dass wir es schaffen. Ich sehe viele engagierte, junge Grashoppers, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Ich setze meine Hoffnungen darauf, dass wir mit ihnen GC neu erfinden können.
Das Gespräch führte Nadine Markwalder.