Michael Götte (SVP) soll für seine Partei einen zweiten Sitz in der St. Galler Regierung erobern. Beat Tinner (FDP) und Laura Bucher (SP) hingegen sollen die zweiten Sitze ihrer Parteien verteidigen. Das ist die Ausgangslage für den zweiten Wahlgang in die St.Galler Regierung von Mitte April.
Bürgerlich gegen Links
Die Wahlen stehen unter dem Vorzeichen Bürgerliche gegen Links: Die FDP beharrt darauf, dass sie Anspruch auf zwei Sitze hätte, die SVP ebenso und versucht diesen zweiten Sitz darum zu erobern. Auf der anderen Seite beharrt auch die SP auf dem zweiten Regierungssitz, mit der Begründung, dass sie als Vertreterin der Links-Grünen-Gruppierung sogar stärker sei als die FDP.
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Bild 1 von 3. Michael Götte - SVP. Der 40-jährige Michael Götte ist Gemeindepräsident von Tübach. Er politisiert seit 18 Jahren im Kantonsrat und ist seit 2009 SVP-Fraktionspräsident. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 3. Beat Tinner - FDP. Der 48-jährige Beat Tinner ist Gemeindepräsident von Wartau. Er ist seit 20 Jahren FDP-Kantonsrat und dort zur Zeit Fraktionspräsident. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 3. Laura Bucher - SP. Bucher arbeitet als Gerichtsschreiberin am Bundesverwaltungsgericht in. Die 35-jährige promovierte Juristin ist seit 2010 Kantonsrätin und Co-Fraktionspräsidentin. Bildquelle: Keystone.
Die Bürgerlichen hätten unter diesen Vorzeichen durchaus Chancen, beide Sitze zu erobern, wenn sie gemeinsam als «bürgerliches Duo» anträten. Das aber haben die Parteien noch nicht entschieden. Nach Aussagen ihrer Exponenten im Regionaljournal wird das allerdings aber auch nicht passieren.
Jeder für sich
Im zweiten Wahlgang wird deshalb wohl jeder Kandidat – und die Kandidatin sowieso – für sich allein kämpfen. Das könnte Götte und Tinner wohl Stimmen kosten. Sie werden sich wohl ein Kopf an Kopf Rennen bieten. Entscheidend wird sein, wer am besten mobilisieren kann.
Vorteil Frau
Für Laura Bucher spricht der Frauenbonus. Sie ist die einzige Frau im zweiten Wahlgang. Und auch im linken Spektrum ist sie die einzige Kandidatin – also konkurrenzlos. Die Grüne Kandidatin Rahel Würmli tritt nicht mehr an. Allerdings hat die Linke keinen so starken Wähleranteil, als dass sie die Wahl auf sicher hat. Dazu braucht es auch hier Mobilisation bis weit ins bürgerliche (Frauen)-Lager.