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KEYSTONE / AP PAP CAF / SUB
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Eine entlarvte Holocaust-Biografie und was von der Lüge bleibt

Im Buch «Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939-1945» beschreibt der Musiker und Klarinettenbauer Binjamin Wilkomirski seine Kindheit in Konzentrationslagern und polnischen Waisenhäusern. Das Buch wurde mit Preisen überhäuft und in viele Sprachen übersetzt.

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Drei Jahre später zeigte der Journalist Daniel Ganzfried auf, dass Wilkomirski 1941 in Biel als uneheliches Kind zur Welt gekommen und vom reichen Ärztepaar Dössekker adoptiert worden war. 20 Jahre nach diesem Skandal fragt der Regisseur Rolando Colla in einem Dokumentarfilm, was von der Lüge bleibt.

Dem Filmemacher Rolando Colla hat der Fall Wilkomirski keine Ruhe gelassen. Wie kann es sein, dass jemand, der in einer gutsituierten Ärztefamilie am Zürichberg in Zürich aufgewachsen ist, sich eine Holocaust-Biografie ausdenkt und darüber eine mit Preisen dekorierte Autobiografie schreibt? Wie konnte es dazu kommen, dass ausgerechnet der renommierte Jüdische Verlag bei Suhrkamp das Buch publizierte? In seinem Film «W. – Was von der Lüge bleibt» kommen Akteure von damals und auch Bruno Dössekker alias Binjamin Wilkomirski zu Wort. Er sagt: «Ein misshandeltes Kind ist ein misshandeltes Kind, ob im Waisenhaus oder im KZ.»

Karin Salm diskutiert mit Rolando Colla, Daniel Ganzfried, der die Lüge aufgedeckt hat, und Stefan Mächler, der im Auftrag der Literaturagentur den Fall akribisch untersucht hat.

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