Rund eine Viertelmillion Franken verdienen selbständige Ärztinnen und Ärzte im Mittel. Das sei deutlich mehr als bisher gedacht, liess das BAG am Montag verlauten. Ausführlich ging das Amt auch auf noch deutlich höhere Löhne von bestimmten Spezialärzten ein. Die emotionale Abzocker-Debatte folgte auf dem Fuss: Politikerinnen von links bis rechts wollen, dass der Staat eingreift. Die Ärzte wiederum relativieren die Zahlen, sprechen von ein paar Ausreissern und zweifeln die Berechnungsmethoden des BAG an.
In der «Samstagsrundschau» verteidigt sich BAG-Vizedirektor Spycher gegen die Vorwürfe aus Ärztekreisen. Die Kritik an der Lohnstudie seines Amtes ist für ihn auch ein Beleg dafür, dass es den Ärzten nicht wohl sei bei den hohen Salären in einzelnen Fachbereichen. Konkrete Massnahmen gegen besonders hohe Bezüge hat das BAG aber nicht im Köcher. Spycher muss sich daher gegen den Vorwurf wehren, sein Amt stelle die Ärzte an den Pranger, ohne danach etwas zu unternehmen.
Neben den Ärztehonoraren spricht Stefan Spycher auch über die Pläne des Bundesrats für Kosten-Senkungen im Gesundheitswesen. Der Druck von Parteien und Parlament steigt, weil gerade für den Mittelstand die Krankenkassen-Prämien immer weniger tragbar sind. Was hat der Bundesrast in der Hand als Alternative zu bereits angekündigten weit reichenden Volksinitiativen im Gesundheitsbereich?