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Stefan Trechsel ist emeritierter Strafrechtsprofessor. Er ist ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission für Menschenrechte und arbeitete als erster und bisher einziger Schweizer als Richter am UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag.
SRF
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Stefan Trechsel über das Mladic-Urteil

Wird Ratko Mladic endgültig weggesperrt? Das UN-Kriegsverbrechertribunal hat den Hauptverantwortlichen des Massakers von Srebrenica zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Tagesgespräch bei Marc Lehmann ordnet der emeritierte Strafrechtsprofessor Stefan Trechsel das Urteil ein.

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«Der Schlächter vom Balkan» wurde er genannt, der serbische Ex-General Ratko Mladic. Ihm wird zur Last gelegt, für das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem 2. Weltkrieg verantwortlich zu sein. Mehr als 8000 Männer und Jugendliche wurden im Sommer 1995 in Srebrenica auf Befehl Mladics ermordet. Das Massaker wurde zum Symbol des Bosnienkriegs. 22 Jahre danach fällt das Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien sein letztes Urteil. Ist es nachvollziehbar? «Es ist ein gutes Urteil», sagt Trechsel. Und was hat das Haager Tribunal letztlich erreicht? «Schon die Einrichtung deses Tribunal ist ein Wunder, es glaubte niemand daran, dass es klappt. Es ist eine grossartige Leistung.» Stefan Trechsel war von 2005 bis 2013 Schweizer Richter am Jugoslawien-Tribunal. «Doch das Signal an die Welt wird nicht wahrgenommen oder kann leider kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhindern», so Trechsel. Zuvor präsidierte Trechsel, der frühere Strafrechtsprofessor in St. Gallen und Zürich, die Europäische Menschenrechtskommission.

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