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Über Demenz zu sprechen ist schwierig. Es gibt aber Strategien, welche die Kommunikation erleichtern.
Keystone
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Demenz: Wie kommuniziert man die Krankheit?

Wenn sich der Partner oder ein anderes Familienmitglied verändert oder ständig etwas vergisst, könnte eine Demenz dahinterstecken. Da stellt sich die Frage: Wie spreche ich das Thema an?

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Demenz ist für viele ein Tabu. Man spricht nicht gerne darüber. Umso mehr, wenn der Verdacht besteht, dass ein naher Verwandter oder Bekannter davon betroffen ist.

Schwierig ist nicht nur das Gespräch mit dem allfällig Betroffenen. Schwierig ist es auch zu entscheiden, wie eine Diagnose kommuniziert wird. Wann informiert man die Familie und Freunde? Wann den Arbeitgeber und entferntere Bekannte?

Demenz-Expertin Irene Bopp, Leiterin der Memory-Klinik am Waidspital Zürich, sagt im «Ratgeber», wie man am besten über die Krankheit spricht.

Tipps

  • Wenn man sich Sorgen macht, sollte man es möglichst früh ansprechen. Und am besten nicht über die Defizite reden, sondern sagen: ich mache mir Sorgen, kann ich dir helfen, sollen wir zusammen zum Arzt gehen. Es gibt Hunderte von Gedächtnisstörungen, es muss nicht immer Alzheimer sein.
  • Wenn sich jemand wehrt und die Probleme negiert, kommt man nicht weiter. Dann gibt es als nahe Angehörige die Möglichkeit, den Hausarzt zu kontaktieren und ihn zu bitten, der Sache nachzugehen.
  • Die Klarheit einer Diagnose ermöglicht die Verhinderung von Konflikten. Je früher die ganze Familie weiss, was los ist, desto besser kann man Stress vermeiden.
  • Wichtig ist, dass man nicht über den Patienten spricht, sondern den Patienten mit einbezieht. Menschen mit Demenz wollen ernst genommen werden.
  • Meine Erfahrung ist: sobald offen über Demenz geredet wird, bekommt das Schreckgespenst einen Namen und das nimmt den Schrecken. Weil man mit dem Schrecken nicht mehr allein ist, sondern ihn teilen kann.

Buchtipp: «Demenz. Fakten. Geschichten, Perspektiven», Irene Bopp-Kistler, Verlag Rüffer & Rub.

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