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Die Klinik Bethesda in Tschugg bei Erlach im Seeland 1949.
Keystone
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Krankheiten in der Geschichte

Krankheitsbilder haben sich im Laufe der Menschheit immer wieder verändert. Am 17. Mai 1990 beschloss die Weltgesundheitsorganisation WHO, Homosexualität als Krankheit zu streichen. Ein Beispiel, dass gewisse Krankheiten nur im historischen Zusammenhang der jeweiligen Gesellschaft zu verstehen sind.

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Unter der «Mousseline-Krankheit» wurden im 18. Jahrhundert Erkältungskrankheiten zusammengefasst, weil Frauen den leichten Stoff auch im Winter trugen. Im 19. Jahrhundert gab es die Diagnose «Eisenbahnkrankheit». Betroffen waren Reisende und Mitarbeiter der Eisenbahn. Wegen dem Lärm, Erschütterung und Geschwindigkeit klagten sie über Ohrensausen, Augenflimmern und Entkräftung. 

Wer definiert eigentlich eine Krankheit? Welche Folgen hat es, wenn – zum Beispiel Homosexualität – als Krankheit definiert wird? Und was ist mit Leiden, die von Betroffenen als Krankheit wahrgenommen werden, aber nicht als Krankheit gelten? Diesen Fragen widmet sich der «Treffpunkt».

Gast: Iris Ritzmann, Medizinhistorikerin und Ärztin aus Zürich. Die Professorin befasst sich mit Medizingeschichte aus der Sicht von betroffenen Minderheiten und spezieller Patientengruppen.

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