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Tabakwerbeverbot - wie streng soll es werden?
Aus Forum vom 13.01.2022. Bild: Marlene Duchene
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Abstimmung am 13. Februar Tabakwerbeverbot – wie streng soll es werden?

Beginnen Jugendliche mit Rauchen, weil die Tabakwerbung sie dazu verleitet? Ja, sagen die Initiantinnen und Initianten der Volksinitiative «Kinder ohne Tabak». Es brauche strenge Vorgaben. Das «Komitee gegen Werbeverbot» findet dies zu extrem und verweist auf den indirekten Gegenvorschlag.

Gut zu wissen

Die Tabakpolitik wird von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt. So verbieten 17 Kantone schon heute Plakatwerbung für Tabakerzeugnisse. Sechs Kantone halten zudem nichts von Zigarettenwerbung im Kino. In 15 Kantonen darf man erst mit 18 Jahren Zigaretten kaufen. Zwei Kantone kennen keine Altersbegrenzung: Schwyz und Appenzell Innerrhoden. Die restlichen neun Kantone sehen das Mindestalter bei 16 Jahren.

Tabakproduktegesetz tritt in Kraft

Der indirekte Gegenvorschlag ist Teil des neuen Tabakproduktegesetzes. Dieses tritt so oder so in Kraft. Bei Annahme der Volksinitiative wird das Gesetz nachträglich angepasst, sprich verschärft.

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Das sind sich Befürworter und Gegner einig

Das gilt in Zukunft für die ganze Schweiz: Keine Tabak- und E-Zigarettenwerbung mehr im Kino und auf Plakaten, in öffentlich zugänglichen Gebäuden, auf Sportplätzen und an Sportveranstaltungen. Auch die Abgabe von Gratismustern wird verboten, ebenso das Sponsoring von internationalen Anlässen. In der ganzen Schweiz wird der Verkauf von Tabakprodukten und E-Zigaretten nur noch an junge Erwachsene einheitlich ab 18 Jahren erlaubt sein. Mailings und Abgaben von Flyern an Erwachsene bleiben weiterhin möglich.

Da sind sich Befürworter und Gegner uneinig

Der indirekte Gegenvorschlag (Neues Tabakproduktegesetz) erlaubt weiterhin Inserate für Tabak und E-Zigaretten in der Presse, im Internet, am Kiosk. Das Sponsoring von Festivals soll weiterhin erlaubt sein. «Ich bin für Jugendschutz, aber gegen absolute Werbeverbote. Schon heute richtet sich die Tabakwerbung an Erwachsene», sagt Philipp Kutter, Nationalrat Mitte und im Nein-Komitee.

Anders sieht das Andrea Trummer, Mitinitiantin der Volksinitiative. Das Sponsoring der Zigarettenindustrie an Anlässen, die sich an junge Menschen richten, möchte sie in Zukunft unterbinden. Ebenso die Werbung in der Presse, die Kinder und Jugendliche erreicht und im Internet: «Es braucht die Initiative, damit Kinder und Jugendliche nicht über Gratiszeitung und Social Media zum Rauchen verführt werden».

Gäste in der Sendung «Forum»

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  • Andrea Trummer, im nationalen Ja-Komitee Volksinitiative «Kinder ohne Tabak», Geschäftsführerin Lungenliga Glarus. Gemeinde- und Landrätin (die Mitte, GL)
  • Philipp Kutter, im nationale Nein-Komitee «Gegen Werbeverbote», Nationalrat (die Mitte/ZH), Stadtpräsident von Wädenswil

Radio SRF 1, Sendung «Forum», 13.1.2022, 20 Uhr;

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