«Es gibt keinen Planeten B»: Schweizer Schülerinnen und Schüler rufen den Klima-Notstand aus und gehen dafür auf die Strasse. Sei es in Zürich, Basel, Genf, Luzern oder St. Gallen. Dabei skandieren sie: «Wem sini Zuekunft? Öisi Zuekunft!» Rund 22'000 Schüler und Schülerinnen protestierten laut den Organisatoren letzte Woche in 15 Schweizer Städten.
Vorbild ist die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Die 16-jährige Schwedin demonstriert seit dem letzten Sommer jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament für ein Umdenken in der Klimapolitik.
Jugendliche beziehen in der Sendung «Forum» Position
Warum nehmen junge Menschen hierzulande an Klima-Protesten teil? Können ihre Proteste etwas bewirken? Und entwickeln sich diese Proteste zu einer Jugendbewegung? Darüber diskutieren Jugendliche und Experten in der Sendung «Forum»:
- Kim Rast ist 18 Jahre alt. Sie ist Gymnasiastin in Luzern und Co-Präsidentin des Jugendparlaments – und hat sich nicht am Klimastreik beteiligt: «Die Jugend soll sich mit Themen aktiv befassen, Tatsachen realisieren und eigene Meinungen bilden können», sagt sie. «Das Streiken aber hilft der eigentlichen Partizipation der Jugend an der Politik nicht.»
- Anderer Meinung ist Jona Studhalter. Der gelernte Koch ist 23 Jahre alt und Mitorganisator des Luzerner Klimastreiks: «Weil es ist ganz klar: Es gibt kein Recht auf 10 Franken EasyJet-Flüge.»
- Tamara Bertschi aus Hausen am Albis kommt gemeinsam mit ihrem 14-jährigen Sohn Kai in die Sendung. Er bringt diesen Samstag im Jugendparlament Zürich einen Vorschlag zum Klimaschutz ein. Seine Mutter erzählt, wie sich die Klimadebatte auf die Familie auswirkt.
Für Politologe Tobias Arnold zeigen die Proteste vor allem eines klar auf: «Welche Bedeutung soziale Medien für die Mobilisierung heutzutage haben. Um politischen Erfolg zu haben, wird man aber nicht um die klassischen politischen Institutionen herumkommen.»