Am letzten Sonntag provozierten GC-Anhänger in Luzern einen Spielabbruch. Von einem schwarzen Tag in der Schweizer Fussballgeschichte schrieben Schweizer Medien. «GC in Geiselhaft der Chaoten», titelte der Blick.
Was ist zu tun? Braucht es mehr Härte gegenüber den gewalttätigen Fussballfans? Oder verlagert sich so die Gewalt einfach ausserhalb des Stadions? Welche Verantwortung haben die Klubs? Führen die Hooligans die Klubs am Gängelband? Über diese Fragen haben die Gäste im Studio mit Hörerinnen und Hörern diskutiert.
Gäste in der Sendung
- Heinrich Schifferle, Präsident Swiss Football League SFL
- Werner Baumgartner, Präsident Sportclub Kriens
- Maurice Illi, Soziologe mit Fachgebiet Hooliganismus und Sicherheitsmanager Stadt Luzern
Ringen um Massnahmen
Die Klubs wie auch die Swiss Football League wirken ratlos. Heinrich Schifferle, Präsident der Swiss Football League, die für den Spielbetrieb zuständig ist, sagte am Montag gegenüber Radio SRF: «Wir werden versuchen, Massnahmen zu ergreifen. Welche, das muss ich offen sagen, da bin ich im Moment auch etwas überfragt.»
Das ist am 12. Mai in Luzern passiert
Nachdem GC-Anhänger schon am 16. März in Sitten einen Spielabbruch provoziert hatten, nun letzten Sonntag auch in Luzern. Hier warfen sie keine Fackeln und Petarden auf das Spielfeld, sondern eine Gruppe verschaffte sich Zugang zum Rande des Spielfelds. Die Anhänger forderten die GC-Spieler auf, ihre Leibchen und Hosen auszuziehen. Sie seien der GC-Farben nicht würdig.
Trotz der Interventionen von GC-Goalie Heinz Lindner und später auch Präsident Stephan Rietiker liess sich der aufgebrachte GC-Anhang nicht zur Rückkehr bewegen. «Das war kein Kniefall, sondern eine Deeskalation», so Rietiker. «Ich entschied, diese Trikot-Geste zu erfüllen. Es ist mir klar, dass dies nicht der richtige Weg für die Zukunft ist.»