Von Einstein zu Pippi Langstrumpf
Für den Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein war klar: Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.
So sieht es auch Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün und geht noch ein Stück weiter. Gott habe jedem Menschen eine Aufgabe übertragen. Diese zu erkennen sei letztlich der Sinn des Lebens.
Der Schriftsteller Hermann Hesse würde dem heftig widersprechen: «Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind». Das würde wohl auch Pippi Langstrumpf unterschreiben: «Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.»
Was macht Sinn?
Kinder grossziehen, sagen die einen. Die Welt ein Stückchen besser machen, andere. Sich selber finden und erkennen, wiederum dritte. Und für vierte ist es klar: Die Liebe ist’s und die Liebe zu den Mitmenschen.
Yves Bossart, Moderator der Sternstunde Philosophie im TV SRF 1, kennt die verschiedenen Ansätze zu dieser Frage aller Fragen. Ob Aristoteles, Arthur Schopenhauer, Simone de Beauvoir oder Hannah Arendt, sie alle beschäftigten sich früher oder später mit der Sinnfrage.
Yves Bossart selber findet, dass gläubige Menschen vermutlich weniger unter der Sinnlosigkeit des Universums leiden. «Wenn ich an Gott und an ein Leben nach dem Tod glaube, dann hat mein kurzes Dasein auf dieser Erde einen Sinn. Selbst wenn mir dieser höhere Sinn verborgen ist: Gott kennt ihn und mein Leben ist Teil eines grösseren Ganzen». Das gäbe gläubigen Menschen Halt.
Das Leben geniessen und glücklich sein?
Philosoph Yves Bossart findet, dass es im Leben nicht nur darum gehe glücklich zu sein. «Die meisten Menschen haben Ziele, die über ihr individuelles Glück hinausgehen: Sie wollen anderen Menschen helfen, die Welt verbessern oder die Wahrheit entdecken – auch wenn das manchmal unglücklich macht. Am Ende des Lebens aber können Sie zurückschauen und sagen: Es hat sich gelohnt.»
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