Extreme Wetterlagen wie Trockenheit oder Starkregen setzen unseren Gärten zu. Mit einfachen Tricks wie Mulchen, Regenwassernutzung und der richtigen Pflanzenauswahl können Sie Ihre Pflanzen schützen und gleichzeitig die Umwelt schonen.
1. Mulchen – der natürliche Bodenschutz
Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Hanfstreu oder Laub schützt den Boden gleich mehrfach: Sie verhindert die Verdunstung von Wasser, lässt Regen besser versickern und bewahrt den Boden vor Überhitzung. Gleichzeitig bietet sie Schutz vor Erosion durch Wind und Starkregen.
Hitzewellen, austrocknende Bise und starke Regenfälle setzen dem Gartenboden zu – mit einer Mulchschicht wird offener Boden im Gemüse-, Blumen- und Beerengarten vor Verdunstung, Austrocknung und Verschlämmung geschützt. Dank dieser Schicht verdunstet weniger Wasser, man muss seltener giessen. Die Mikroorganismen und Regenwürmer im Boden sind darunter gut geschützt – sie bauen die Mulchschicht ab und lockern den Boden spürbar auf.
Besonders bei Zucchetti, Gurken oder Tomaten eignet sich auch Schafwolle – sie enthält Stickstoff und Kalium und wirkt wie ein natürlicher Dünger. Sie wird etwa 10 cm dick rund um die Pflanze verteilt und muss nicht nachgelegt werden.
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Bild 1 von 3. Schafwolle schützt und düngt – ideal für wärmeliebende Gemüsepflanzen wie Tomaten. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 2 von 3. Hanfstreu schützt die Erde vor Hitze und hält sie feucht. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 3 von 3. Ohne Mulch: Der Regen schwemmt die Erde weg. Bildquelle: Silvia Meister.
2. Regenwasser statt Kalkbombe
Leitungswasser enthält oft viel Kalk – schlecht für empfindliche Pflanzen wie Zitrusgewächse oder Heidelbeeren. Die Lösung: Regenwasser sammeln! Ein einfaches Regenfass am Fallrohr der Dachrinne reicht aus.
Ein Trennfilter im Fallrohr schützt das Wasser zusätzlich vor Feinstaub. Deckel oder Netze halten Stechmücken fern – und an einem schattigen Platz bilden sich keine Algen.
Achten Sie auf ein feinmaschiges Netz als Abdeckung, damit keine Tiere hineinfallen. Alternativ hilft ein schräg gestelltes Brett mit Moos als Tränke für Insekten. So tun Sie auch der Tierwelt etwas Gutes.
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Bild 1 von 2. Auf begrünten Dächern lässt sich Regenwasser leicht sammeln. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 2 von 2. Ein Trennfilter hält Schmutzpartikel zurück. Bildquelle: Silvia Meister.
3. Pflanzenstress erkennen und richtig giessen
Nicht alle Pflanzen zeigen sofort, dass sie unter Trockenheit leiden. Anzeichen sind hängende oder eingerollte Blätter, gelbe Knospen oder herabfallende Früchte. Besonders bei Topfpflanzen kann die Erde so trocken sein, dass sie kein Wasser mehr aufnimmt. In diesem Fall hilft ein Wasserbad. Danach empfiehlt sich eine Düngung mit Flüssigdünger, um die Pflanze zu stärken.
Radiesli etwa dürfen nicht welken – sonst werden sie holzig und scharf. Jungpflanzen schützt man mit einem Sonnenschirm vor der Hitze. Und sogar Kürbisse bekommen bei zu viel Sonne Flecken auf der Schale.
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Bild 1 von 4. Radiesli nicht welken lassen- sonst werden sie scharf und holzig. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 2 von 4. Sonnenschirme schützen Setzlinge beim Anwachsen. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 3 von 4. Auch Kürbisse können Sonnenbrand bekommen. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 4 von 4. Empfindliche Blätter können bei Hitze verbrennen. Bildquelle: Silvia Meister.
4. Trockenkünstler für Garten und Balkon
Robuste Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen, sind ideal für sonnige Plätze und trockene Böden. Viele davon stammen aus der Schweiz und brauchen kaum Pflege – dafür bringen sie Farbe, Vielfalt und wertvolle Nahrung für Insekten in den Garten.
Für kleinere Töpfe und Balkonkistchen: Weisser Mauerpfeffer, Scharfer Mauerpfeffer, Steinbrech-Felsennelke, Pfingstnelke, Kuhschelle, Sonnenröschen.
Für grössere Töpfe und trockene Gartenplätze: Kartäusernelke, Zypressen-Wolfsmilch, Rundblättrige Glockenblume, Ästige Graslilie, Hufeisenklee.
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Bild 1 von 3. Auch Schmetterlinge lieben die Trockenblüher. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 2 von 3. Die Zypressen-Wolfsmilch ist ökologisch wertvoll. Bildquelle: Silvia Meister.
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Bild 3 von 3. Auch nach der Blüte schön: die Kuhschelle. Bildquelle: Silvia Meister.
5. Miniteich mit Mehrwert
Ein kleiner Teich auf dem Balkon verbessert das Mikroklima und lässt sich kulinarisch nutzen. Pflanzen wie Wasserminze, Brunnenkresse oder Taro gedeihen im Wasser und bereichern die Küche. Auch essbare Blüten oder Gemüsearten wie Pfeilkraut oder Wassernuss machen den Miniteich zum Highlight – für Gaumen und Auge.
Für den Miniteich eignet sich Wasserpflanzenerde mit Regenwasser. Pflanzen wie Wasser-Minze oder Blutweiderich gedeihen in Mischkultur und sind sogar essbar. Auch das Pfeilkraut liefert im Herbst nahrhafte Wurzeln – geschält und angebraten ein echter Geheimtipp.