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Einfache Gartentricks So schützen Sie Ihren Garten vor Hitze und Regen

Extreme Wetterlagen wie Trockenheit oder Starkregen setzen unseren Gärten zu. Mit einfachen Tricks wie Mulchen, Regenwassernutzung und der richtigen Pflanzenauswahl können Sie Ihre Pflanzen schützen und gleichzeitig die Umwelt schonen.

1. Mulchen – der natürliche Bodenschutz

Mulchschicht im Gemüsegarten
Legende: Guter Mulch schützt gleichermassen vor Überschuss und Mangel an Wasser. depositphotos

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Hanfstreu oder Laub schützt den Boden gleich mehrfach: Sie verhindert die Verdunstung von Wasser, lässt Regen besser versickern und bewahrt den Boden vor Überhitzung. Gleichzeitig bietet sie Schutz vor Erosion durch Wind und Starkregen.

Hitzewellen, austrocknende Bise und starke Regenfälle setzen dem Gartenboden zu – mit einer Mulchschicht wird offener Boden im Gemüse-, Blumen- und Beerengarten vor Verdunstung, Austrocknung und Verschlämmung geschützt. Dank dieser Schicht verdunstet weniger Wasser, man muss seltener giessen. Die Mikroorganismen und Regenwürmer im Boden sind darunter gut geschützt – sie bauen die Mulchschicht ab und lockern den Boden spürbar auf.

1 x Mulchen – spart 3x Giessen: So geht's

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  • Erde mit dem Kultivator lockern
  • Chinaschilf, Hanfstreu oder Rasenschnitt 2–3 cm hoch rund um die Pflanzen streuen
  • Nach ca. 3 Wochen Mulchmaterial ergänzen
  • Bei Tomaten & Co. Schafwolle verwenden: 10 cm dick, nicht ergänzen nötig

Besonders bei Zucchetti, Gurken oder Tomaten eignet sich auch Schafwolle – sie enthält Stickstoff und Kalium und wirkt wie ein natürlicher Dünger. Sie wird etwa 10 cm dick rund um die Pflanze verteilt und muss nicht nachgelegt werden.

2. Regenwasser statt Kalkbombe

Leitungswasser enthält oft viel Kalk – schlecht für empfindliche Pflanzen wie Zitrusgewächse oder Heidelbeeren. Die Lösung: Regenwasser sammeln! Ein einfaches Regenfass am Fallrohr der Dachrinne reicht aus.

Jemand schöpft Regenwasser aus einem Fass
Legende: Das gute, alte Regenfass hat als Speicher für den Wasservorrat nie ausgedient. depositphotos

Ein Trennfilter im Fallrohr schützt das Wasser zusätzlich vor Feinstaub. Deckel oder Netze halten Stechmücken fern – und an einem schattigen Platz bilden sich keine Algen.

Achten Sie auf ein feinmaschiges Netz als Abdeckung, damit keine Tiere hineinfallen. Alternativ hilft ein schräg gestelltes Brett mit Moos als Tränke für Insekten. So tun Sie auch der Tierwelt etwas Gutes.

3. Pflanzenstress erkennen und richtig giessen

Nicht alle Pflanzen zeigen sofort, dass sie unter Trockenheit leiden. Anzeichen sind hängende oder eingerollte Blätter, gelbe Knospen oder herabfallende Früchte. Besonders bei Topfpflanzen kann die Erde so trocken sein, dass sie kein Wasser mehr aufnimmt. In diesem Fall hilft ein Wasserbad. Danach empfiehlt sich eine Düngung mit Flüssigdünger, um die Pflanze zu stärken.

Knallroter Peperoncinistrauch mit ausgetrockneten Blättern und Früchten
Legende: Nicht immer zeigen durstige Pflanzen ihr Darben so deutlich an wie diese Peperoncini. depositphotos

Radiesli etwa dürfen nicht welken – sonst werden sie holzig und scharf. Jungpflanzen schützt man mit einem Sonnenschirm vor der Hitze. Und sogar Kürbisse bekommen bei zu viel Sonne Flecken auf der Schale.

4. Trockenkünstler für Garten und Balkon

Robuste Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen, sind ideal für sonnige Plätze und trockene Böden. Viele davon stammen aus der Schweiz und brauchen kaum Pflege – dafür bringen sie Farbe, Vielfalt und wertvolle Nahrung für Insekten in den Garten.

Schöner kräftiger gelber Mauerpfeffer
Legende: Der Mauerpfeffer ist wohl eine der am meisten verbreiteten Pflanzen für trockene Zonen. depositphotos

Für kleinere Töpfe und Balkonkistchen: Weisser Mauerpfeffer, Scharfer Mauerpfeffer, Steinbrech-Felsennelke, Pfingstnelke, Kuhschelle, Sonnenröschen.

Für grössere Töpfe und trockene Gartenplätze: Kartäusernelke, Zypressen-Wolfsmilch, Rundblättrige Glockenblume, Ästige Graslilie, Hufeisenklee.

5. Miniteich mit Mehrwert

Runder Strauss mit schönen Wassernussblättern
Legende: Die Wassernuss macht sich auch gut im Mini-Teich. depositphotos

Ein kleiner Teich auf dem Balkon verbessert das Mikroklima und lässt sich kulinarisch nutzen. Pflanzen wie Wasserminze, Brunnenkresse oder Taro gedeihen im Wasser und bereichern die Küche. Auch essbare Blüten oder Gemüsearten wie Pfeilkraut oder Wassernuss machen den Miniteich zum Highlight – für Gaumen und Auge.

Für den Miniteich eignet sich Wasserpflanzenerde mit Regenwasser. Pflanzen wie Wasser-Minze oder Blutweiderich gedeihen in Mischkultur und sind sogar essbar. Auch das Pfeilkraut liefert im Herbst nahrhafte Wurzeln – geschält und angebraten ein echter Geheimtipp.

Essbare Pflanzen für den Miniteich

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  • Wasser-Minze: Blätter für Tee
  • Blutweiderich: junge Sprossen wie Spargeln
  • Pfeilkraut: Wurzeln im Herbst dünsten und anbraten
  • Wassernuss: wie Esskastanien – roh oder gekocht

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Ratgeber, Radio SRF 1, 21.7.2025, 11:15 Uhr ; 

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