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Festlicher Weihnachtsstern Amaryllis – so hält die Trendpflanze ein halbes Leben lang

Die Amaryllis bringt mit ihren grossen, roten Blüten ein unglaubliches Leuchten und eine festliche Stimmung ins Wohnzimmer – das macht sie auch zu einem beliebten Geschenk. Damit die Freude über Jahre währt und nach Weihnachten nicht verblasst, benötigt sie die richtige Pflege.

1. Richtiges Giessen ist wichtig

Die Amaryllis ist ein Zwiebelgewächs: Ihre Blütentriebe kommen aus einer richtig grossen, dicken Zwiebel heraus. Das richtige Giessen ist ganz wichtig. Die Zwiebel muss trocken bleiben, deshalb giesst man das Wasser in den Unterteller. Die Amaryllis saugt das Wasser auf, bis der Unterteller leer ist. Dieser muss zwei bis drei Tage leer bleiben, bis man das nächste Mal giesst, sagt Silvia Meister.

2. Die Amaryllis mag es hell und nicht zu warm

Die Amaryllis braucht einen hellen Platz. Idealerweise auf einem Fenstersims oder auf dem Wohnzimmertisch, erklärt Silvia Meister. Die optimale Raumtemperatur liegt zwischen 18° bis 20° Grad Celsius. Meistens sei es in den Zimmern jedoch wärmer. In diesem Fall stellt man die Amaryllis über Nacht in einen kühlen Gang oder nimmt sie mit ins Schlafzimmer, wo es in der Regel kühler ist. So blühe die Amaryllis viel länger. Mehr als vier Wochen, sagt die Gartenexpertin.

3. Die Amaryllis – eine Pflanze fürs halbe Leben

Die Amaryllis kann Jahrzehnte alt werden und wird dabei immer schöner, wenn man sie richtig hegt und pflegt, versichert Silvia Meister. Will man die Amaryllis bei uns mehrjährig kultivieren, lässt man sie am gleichen Platz und schneidet nur die verwelkten Blütenstängel ab. Ab März braucht sie häufiger Wasser und regelmässig Flüssigdünger. Nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, darf sie sogar an einen halbschattigen Platz in den Garten oder auf den Balkon. Weniger Wasser braucht die Amaryllis im August.

4. Die Auferstehung der Amaryllis

Sobald die Blätter braun werden, schneidet man sie ab und stellt die Zwiebel bis im November an einen 10° Grad Celsius kühlen Ort. Danach setzt man die Zwiebel in neue, feuchte Erde und stellt sie zurück an ihren altbekannten Platz. Wasser erhält sie erst, wenn sich die Blütentriebe schön zeigen, so Silvia Meister. Ab da bringt die Amaryllis schon bald wieder festlichen Glanz ins Wohnzimmer.

5. Schön aber giftig

Zweifelsohne ist die Amaryllis in der kalten und lichtarmen Jahreszeit eine Augenweide. Doch bei aller Schönheit ist darauf hingewiesen, dass die gesamte Amaryllis-Pflanze Amaryllidaceen-Alkaloide enthält und giftig ist. Gemäss Toxinfo Schweiz weist die Zwiebel den höchsten Giftstoffgehalt auf. Insbesondere in Haushalten mit Kindern, Tieren aber auch in Pflegeheimen mit Demenzkranken ist bei der Platzierung Vorsicht geboten. Platzieren Sie die Pflanze ausserhalb der Reichweite von Kindern und Tieren, um das Risiko einer versehentlichen Einnahme zu vermeiden.

Der Weihnachtsstern – ein Klassiker

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Strauch von Weihnachtsternen.
Legende: Der wilde Weihnachtstern wird bis zu 3m hoch und breit. Silvia Meister

Der Weihnachtsstern ist eine andere beliebte Adventspflanze, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. In Mexiko hat der Weihnachtsstern den Namen «Flor de la Nochebuena», also «Blume des Heiligen Abends».

Der amerikanische Botschafter Joel Roberts Poinsett war 1825 so begeistert von dieser Pflanze, dass er Stecklinge mit nach Hause gebracht hat. Darum hat der Weihnachtsstern auch noch den Namen Poinsettie.

Vom botanischen Standpunkt aus gesehen, sind die grossen roten Blätter keine Blütenblätter, sondern gewöhnliche Blätter in roter Farbe, sagt Gartenexpertin Silvia Meister. Sie täuschen eine grosse, weithin sichtbare Blüte vor. Die richtigen Blüten sind winzig klein und sitzen in der Mitte des Sterns.

Rot ist übrigens die Farbe, die Vögel gut sehen, und das ist wichtig in Mexiko. Dort wird der Weihnachtsstern auch von Kolibris bestäubt; er hat einen sehr süssen Nektar.

Die Wildform ist ein Strauch, der 2-3 Meter hoch wird, und ihre Hochblätter sind rot und schmal. Die Blütezeit ist im Februar.

Weshalb er bei uns an Weihnachten blüht

Die heutigen Züchtungen sind viel kleiner im Wuchs, und ihre Hochblätter sind breiter.

Die Blütezeit wird durch spezielle Kulturmassnahmen in den Dezember vorverschoben, d.h. im Oktober wird die Nacht künstlich länger gemacht, weil der Weihnachtsstern erst anfängt zu blühen, wenn die Nächte lang und die Tage kurz sind.

Richtige Pflege

Stellt man den Weihnachtsstern an einen hellen Standort ohne Zugluft, ist er eine dankbare Zimmerpflanze, sagt Silvia Meister. Solange er blüht, bekommt er alle zwei Wochen Flüssigdünger. Nach der Blüte schneidet man die Blütentriebe um die Hälfte zurück. Dann wird er im nächsten Jahr wieder blühen - einfach später, erklärt die Gartenexpertin.

Radio SRF 1, 24.12.2025, 15.15 Uhr

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