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Ist der Generationenvertrag geplatzt?
Aus Forum vom 07.03.2024. Bild: Keystone/Christoph Beutler
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Jetzt kommt die 13. AHV-Rente Ist der Generationenvertrag geplatzt?

Die 13. AHV Rente kommt. Endlich eine Volksabstimmung zu Gunsten derer, die im Alter nicht auf Rosen gebettet sind, sagen die einen. Vor allem ältere Personen ab 50 hiessen die Vorlage gut. Das zeigt eine Umfrage des «Tagesanzeigers». Die unter 50-Jährigen wiederum sagten deutlich Nein.

Jährlich werden fünf Milliarden Franken mehr zur Verfügung stehen müssen, um den 2.5 Millionen Menschen in der Schweiz und im Ausland, die eine Altersrente erhalten, einen «Dreizehnten» auszubezahlen. Das gibt zu reden und wird ganz unterschiedlich eingeschätzt.

Die Einführung einer 13. AHV-Rente ist ein wichtiger Schritt hin zu einer sozialen Schweiz, in der man zueinander Sorge trägt und nicht nur Steuerprivilegien für Grosskonzerne oder Milliardäre schafft.
Autor: Ursula Blaser-Bysäth Präsidentin SP60+ Kanton Zürich

«Es war höchste Zeit», sagt Ursula Blaser-Bysäth, 71, Präsidentin SP60+ Kanton Zürich. «Das Leben ist teurer geworden. Mieten und Krankenkassen-Prämien steigen unaufhörlich, aber die AHV hat sich nur minimal bewegt». Die Einführung einer 13. AHV-Rente sei zudem ein wichtiger Schritt hin zu einer sozialen Schweiz, in der man zueinander Sorge trägt und nicht nur Steuerprivilegien für Grosskonzerne oder Milliardäre schaffe. Das Argument, dass nun die, die schon haben, noch mehr bekommen, lässt Ursula Blaser-Bysäth nicht gelten. «Jede 5. Person hat nur die AHV, aber keine Rente aus einer Pensionskasse, geschweige denn Gespartes aus dem 3a Konto». Aber auch Personen, die eine (kleine) Rente aus der 2. Säule erhielten, müssten sich nach der Decke strecken und schauen, wie sie über die Runden kommen. «Was wir heute erstritten haben, kommt in Zukunft auch den Jungen zugute. Der Generationenvertrag ist in keiner Weise geplatzt».

Einträglich sitzen Jung und Alt zusammen und geniessen ein Open Air Konzert.
Legende: Menschen in Zürich an einem Kulturanlass Die ältere Generation hat dank der Jungen eine AHV. Wenn die Jungen alt sind, werden auch sie eine AHV beziehen, bezahlt von der nachkommenden Generation. Keystone/Christian Beutler
Der Generationenvertrag ist geplatzt. Von der Giesskannen-«Lösung» AHV13 profitieren viele Boomerinnen und Boomer, denen es sehr gut geht. Auf Kosten der jungen Erwerbstätigen.
Autor: Florence Pärli Schmid Stadträtin Jungfreisinnige, Stadt Bern

Anders sieht das Florence Pärli Schmid, 33, Juristin und Stadträtin der Jungfreisinnigen in Bern. Sie findet, dass die finanzielle Zukunft der AHV und damit die Rente der heute jungen Erwerbstätigen nun noch mehr gefährdet sei. Zudem findet sie es ungerecht, denn: «Von der Giesskannen-«Lösung» AHV13 profitieren viele Boomerinnen und Boomer, denen es sehr gut geht, auf Kosten der jungen Erwerbstätigen». Diese könnten sich heute wegen der hohen Abgaben und Krankenkassenprämien bereits nicht mehr denselben Lebensstil leisten, wie das noch ihre Eltern konnten. Für Florence Pärli Schmid ist klar: «Der Generationenvertrag ist geplatzt.» Apropos Finanzierung: Falls man sich entscheide, zur Finanzierung die Mehrwertsteuer anzuheben, treffe es dann wieder die, die wenig haben. Jung und Alt.

Das Generationengespräch über den Generationenvertrag in der Diskussionssendung Forum am Donnerstag, 7. März, 10 bis 11 Uhr.

Gäste im Forum

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Legende: SRF
  • Ursula Blaser-Bysäth, Rentnerin, 71, Präsidentin SP 60+, Kanton Zürich
  • Florence Pärli Schmid, Juristin, 33, Stadträtin Jungfreisinnige, Stadt Bern

Radio SRF 1, Forum, 07.03.24, 10h;

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