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Blick auf den Dortmunder Marktplatz. Mittendrin steht der Gigantische Weihnachtsbaum.
Legende: An Grösse ist dieser Weihnachtsbaum in Dortmund kaum zu überbieten. IMAGO / blickwinkel

Oh Tannenbaum! Das sind die spektakulärsten Weihnachtsbäume der Welt

Der Grösste, der Schönste, der Einflussreichste – durchschnittlich war gestern: Wenn es um Weihnachtsbäume geht, werden Rekorde gebrochen.

Wie hiess es schon bei Loriot so schön: «Früher war mehr Lametta!» Genau so ist es. Wenn es um den Weihnachtsbaum geht, dann wird nicht geknausert. Da werden die Kugeln alle paar Jahre durch neue ersetzt – natürlich in den angesagten Trendfarben. Man will es ja nicht immer nur rot-traditionell, sondern auch mal eiskristallblau-cool oder limettengrün-knallig. Der weihnachtliche Besuch wird es gewiss bestaunen oder zumindest goutieren.

Das eigentliche Herzstück hingegen lässt wenig Freiraum: der Tannenbaum. Es gibt ihn mittlerweile zwar auch schon in allen Farben als Plastikvariante – dennoch: höher als bis zur Zimmerdecke lässt sich das Teil nicht ins Wohnzimmer zwängen.

Trendsetter Tannenbaum

Belassen wir es also nicht nur bei Fantasie und Wohnzimmerformat. Denn der Weihnachtsbaum kann auch ganz anders: grösser, teurer, bunter. Manchmal ist er sogar Auslöser für Trends, religiöse Konflikte oder internationale Begeisterung. Ein paar dieser Beispiele zeigen, wie aus einem einfachen Tannenbaum ein weltweites Phänomen werden kann.

Was all diese Weihnachtsbäume verbindet, ist weniger ihre Grösse als ihre Wirkung. Sie stehen für Sehnsucht, Zugehörigkeit und das Bedürfnis nach Licht in der dunklen Jahreszeit. Ob auf einem weltberühmten Platz oder im eigenen Wohnzimmer – der Zauber funktioniert überall gleich. Und vielleicht ist genau das das wahre Geheimnis dieses Baumes.

Kurz erklärt: Der Ursprung des Weihnachtsbaums

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Die ersten Spuren des späteren Weihnachtsbaums liegen in vorchristlichen Bräuchen. Bereits die Kelten schmückten ihre Häuser zur Wintersonnenwende mit immergrünen Pflanzen. Diese galten als Symbol für Leben, Hoffnung und den erwarteten Übergang vom Winter zum Frühling, wie Margarete Polus, Kulturvermittlerin am historischen Museum Basel, erklärt.

Zunächst handelte es sich um Aussenschmuck. Besonders verbreitet in der Schweiz war die Stechpalme, deren stachelige Blätter nach damaligem Glauben böse Geister fernhalten sollten. Der Übergang zu Nadelbäumen verlief fliessend: Auch Tannen galten aufgrund ihrer pieksenden Nadeln als schützend und wurden zunehmend bevorzugt.

Im Raum Deutschland und Elsass wurde der Tannenbaum schliesslich mit dem Weihnachtsfest verknüpft. Die Wintersonnenwende blieb dabei als Bedeutungsebene erhalten: Der Baum stand weiterhin für Hoffnung, Licht und Neubeginn.

Eine zusätzliche christliche Deutung ergab sich durch den 24. Dezember, den damaligen Namenstag von Adam und Eva. Der immergrüne Baum wurde mit dem Paradiesbaum in Verbindung gebracht und so in das Weihnachtsbrauchtum integriert. Ausserdem gehören zu einem Paradiesbaum Äpfel, die in den meisten Familien mittlerweile aber durch Kugeln ersetzt wurden.

SRF 1, 12.12.2025, 7:00 Uhr ; 

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